Mais – Stoppelbehandlung verhindert Überwinterung
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 20.09.2024
Heute beschäftigt sich der versierte Tübinger Pflanzenschutzberater A. Lohrer mit der aktuellen Situation auf den Maisflächen im Landkreis Tübingen.
Wo der Mais schon gehäckselt wurde sollten nun möglichst zeitnah die Stoppeln behandelt werden. Dies trifft insbesondere die Flächen wo der Mais zur Erzielung höherer Energiegehalte und geringerer Verschmutzung relativ hoch gehäckselt wurde. Ein Ziel der Stoppelbearbeitung ist den Larven des Maiszünslers die Überwinterungsmöglichkeiten zu nehmen. Die Larven wandern nach der Ernte nun zügig im Stängel nach unten bis zum Kronwurzelbereich um dort zu überwintern, dort werden sie nur noch schwer erfasst. Deshalb müssen die Stoppeln möglichst bis zum Wurzelbereich zerstört (zerkleinert und/oder aufgespleißt) werden.
Hierfür bietet die Landtechnik verschiedenste Möglichkeiten an, die teilweise auch in Kombination bessere Ergebnisse bringen können, z.B. Messerwalze, (Güttler)- Walze, Kurzscheibenegge, Kettenscheibenegge, Kreiselschläger, Mulcher, uvm..
Auch durch sauberes Unterpflügen können gute Wirkungen erzielt werden. Damit die Falter im nächsten Jahr den Boden nicht verlassen können müssen die Stoppel-und Stängelreste aber komplett auf ca. 25 cm Tiefe untergepflügt werden!
Somit reduzieren Sie einerseits den Befallsdruck mit Maiszünslern im Folgejahr für sich und die Kollegen im Umkreis, andererseits profitieren Sie auch direkt von einem schnelleren Abbau der Erntereste und dem damit verbundenen geringeren Infektionsrisiko durch Fusarium in der Folgekultur.
Praxistipps: Wo die Ernte noch ansteht kann auch noch der Maiszünslerbefall ermittelt werden. Hierfür werden an 4 zufälligen Stellen im Schlag je 25 Pflanzen auf Befall und Larvenanzahl untersucht. Während sich der Befall optisch über Bohrmehl und – Löcher feststellen lässt, müssen zur Ermittlung der Larvenzahl die Stängel längs aufgeschnitten und auch die Kolben aufgebrochen werden.