Mais – Optimaler Herbizideinsatz
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 17.05.2024
„In vielen Beständen, in denen keine Vorauflaufanwendung stattgefunden hat, stehen bei wieder stabileren Witterungsbedingungen die Herbizidmaßnahmen an,“ so die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. „Im 3-4 Blattstadium des Maises werden die Herbizide am besten vertragen, zum Einsatz sollten dann Kombinationen mit Blatt-und Bodenwirkung.“
Ackerfuchsschwanz kann über Nicosulfuron-haltige Mittel oder MaisTer Power bekämpft werden. Wie im Getreide sind auch hier die Anwendungen bei hoher Luftfeuchte für gute Wirkungsgrade wichtig, zudem sollte der Fuchsschwanz möglichst im 2-3 Blattstadium sein. Der Wirkstoff Nicosulfuron ist solo (z.B. Motivell, Primero, Ikanos, uvm.) oder in Mischprodukten (Arigo, Elumis, uvm.) enthalten. In Wasserschutzgebieten, in denen vor der Saat kein Glyphosat angewandt werden konnte, findet sich teilweise schon großer Ackerfuchsschwanz. Hier muss frühzeitig ein Gräsermittel wie z.B. Arigo oder MaisterPower in voller Aufwandmenge eingesetzt werden, aber eine vollständige Wirkung ist nicht unbedingt zu erwarten.
Als „Problemunkräuter“ treten oftmals die Ackerkratzdistel und die Ackerwinde auf. Die Bekämpfung der Ackerwinde kann ab mind. 20 cm Trieblänge erfolgen. Mittel mit dem Wirkstoff Dicamba haben hier die beste Wirkung. Bei voller Aufwandmenge von 0,5 kg Mais-Banvel werden 350 g Dicamba/ha ausgebracht, Arrat hat bei 200 g/ha dagegen nur 100 g Dicamba. Disteln werden durch Arrat abgebrannt, alternativ kann ein clopyralid-haltiges Mittel (Effigo, uvm.) eingesetzt werden.
Die Empfehlungen sind ähnlich wie im Vorjahr. Auf Standorten mit Hirse-Vorkommen muss ein Bodenpartner mit Dauerwirkung wie z.B. Spectrum oder Dual Gold (nicht im Wasserschutzgebiet!) eingesetzt werden. Bei geringem Unkrautdruck sind rein blattaktive Mittel eine preiswerte Alternative.
Beachten Sie auch die Auflagen:
- Nicosulfuronhaltige Mittel (Elumis, Motivell, Kelvin, Samson) dürfen nur alle zwei Jahre auf der gleichen Fläche ausgebracht werden (d.h. bei Mais nach Mais muss auf Maister ausgewichen werden)
- Terbuthylazin ist in Wasserschutzgebieten (auch in ogl-Gebieten!) verboten und auf allen anderen Flächen aufgrund der Versickerungsgefahr nicht gewünscht. Zudem darf auf derselben Fläche innerhalb von drei Jahren Terbuthylazin nur einmal mit max. 850 g Wirkstoff/ha eingesetzt werden.
- S-Metolachlor (u.a. Dual Gold, Gardo Gold): sofortiges Verbot in allen Wasserschutzgebieten. Ab Saison 2025 auch in allen anderen Gebieten verboten.
Standorte mit sehr geringer Verunkrautung, ohne Hirse-Dauerwirkung, überwiegend blattaktiv | |
0,8-1,0 Nicosulfuron-haltiges Mittel + 0,8 Daneva/Callisto/Kideka + 20 g Peak
Entspricht: 1,2 LiterElumis + 20 g Peak (Elumis P Pack) | Preiswerte Mischung für Standorte ohne Hirse und größerem Unkrautdruck. 32-40 g Nicosulfuron ( blattaktive Gräserkomponente) + 80-88 g Mesotrione + 15-20 g Prosulfuron |
1,5 MaisTer Power | Sehr gute Breitenwirkung inkl. Storchschnabel und Gräser. Auch bei trockenen Bedingungen |
1,2 Elumis + 200 g Arrat + 1,0 Dash | Stärke bei Winde+Distel. Etwas schwächer bei Ehrenpreis |
Mit Hirse - Kombination boden-blattaktiver Mittel | |
1,0 MaisTer Power + 1,0 Spectrum | Hirsedauerwirkung über Zumischung des über den Boden wirkenden Spectrum. Bodenfeuchte nötig. Bei größeren Ungräsern MaisTer Power erhöhen |
Arigo Spectrum Plus Pack 250 g + 0,25 +2,5 | Starke Gräserwirkung über 2 Wirkstoffe. |
1,25 Elumis + 20 g Peak + 1,25 Dual Gold | Dual Gold mit etwas geringerem Anspruch an die Bodenfeuchte als Spectrum. Freiwilliger Verzicht auf sandigen Böden. |