Mais – Nach der Ernte die Stoppel nachhaltig bearbeiten
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 11.09.2024
„Die Larven der Maiszünsler fressen sich im Laufe der Vegetation fressen im Stängelinneren der Maispflanzen nach unten und überwintern in den Maisstoppeln,“ so der im Regierungsbezirk Stuttgart zuständige Pflanzenschutzfachreferent Dr. J. Mühleisen. Durch das Zerkleinern von Stoppeln und Stroh durch Mulchgeräte, Schlegelgeräten, Fräse oder Scheibenegge können Raupen abgetötet und die Population geschwächt werden. „In Schutzgebieten (IPSplus) ist die mechanische Regulierung des Maiszünslers Pflicht.“
Durch die schnellere Verrottung der Maisstoppeln wird zudem die Befallsgefahr durch Ährenfusarium im nachfolgenden Winterweizen reduziert. Es ist wichtig, die Stoppeln möglichst gleich nach dem Maishäckseln zu mulchen bzw. anderweitig zu zerkleinern, da die Raupen im Laufe der Zeit im Stängel weiter nach unterwandern und dann schlechter von mechanischen Verfahren erfasst werden.
Praxistipps: Je nach Intensität des Maisanbaus und der Witterung reichen aber diese oberflächennahen Maßnahmen alleine nicht aus, um die Maiszünslerpopulation unter der Schadensschwelle zu halten. Jedoch kann durch tiefes (25 cm) und sauberes Unterpflügen der gemulchten Maisstoppeln und bei Körnermais auch des gemulchten Maisstrohs ein ausreichender und dauerhafter Bekämpfungserfolg gelingen. Auf dieses Weise werden schlüpfenden Falter am Verlassen des Bodens gehindert. Wird das tiefe Pflügen nach dem Mulchen der Maisstoppeln nicht nur von einem Betrieb, sondern auch von den Nachbarn im Befallsgebiet praktiziert, kann der Maiszünsler nicht von nahegelegenen Schlägen zufliegen. Auf weitere Bekämpfungsmaßnahmen (Insektizid/Trichogramma) kann dann lokal unter günstigen Bedingungen verzichtet werden.