Mais – Maiszünsler konsequent bekämpfen!
Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 02.09.2022
„Die Silomaisernte schreitet zügig voran - teilweise wurde bereits Körnermais gedroschen,“ so die renommierte, amtliche Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle vom Landwirtschaftsamt Backnang im Vorfeld ihrer wertvollen, praktischen Tipps zu wichtigen Feldarbeiten nach der Maisernte.
Schäden durch die Maiszünslerraupe wie umgeknickte Fahnen oder umgeknickte Pflanzen unterhalb des Kolbens sind auch in diesem Jahr wieder in vielen Beständen zu sehen. Nach dem Schlüpfen bohren sich die Zünslerlarven in den oberen Teil der Maispflanze und fressen sich im Laufe der Vegetation im Stängelinneren nach unten, teilweise unterbrochen durch Ein- und Ausbohrlöcher meist an den Nodien. Erkennbar auch durch Bohrmehl und Kot an den Löchern. Trotz der früh begonnenen Maisernte in diesem Jahr sind die Raupen bereits in den unteren Bereich des Stängels zur Überwinterung vorgedrungen.
Um das Schlüpfen der Falter im Folgejahr zu verhindern, ist es wichtig, die Winterquartiere konsequent zu zerstören. Die Maisstoppelreste gilt es inklusive Kronenwurzeln zu zerfasern/aufzuspleißen, um die Raupe den Witterungseinflüssen auszusetzen und die Verrottung des Maisstrohs zu fördern. Dafür eignen sich, z.B. Mulch- und Schlegelgeräte oder eine Messerwalze. Wird anschließend noch mit einem Grubber oder einer Scheibenegge flach eingearbeitet, wird die schnelle Verrottung des Strohs zusätzlich gefördert. Zudem reduziert diese 2 Maßnahme die Fusariumgefahr für die Folgekultur. Tiefes (ca. 25 cm), sauberes Unterpflügen des Maisstrohs unterstützt den Erfolg der Maßnahme zusätzlich.
Die Bekämpfung muss konsequent im gesamten Befallsgebiet durchgeführt werden. Nur durch dieses gemeinsame Vorgehen aller Bewirtschafter kann dem Falter flächendeckend die Entwicklungsmöglichkeit genommen werden.
IPS+: In Landschaftsschutzgebieten, Natura 2000-Gebieten (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete) ist nach den Vorgaben von IPSplus das Mulchen der Maisstoppel eine Pflichtmaßnahme. Dieses ist zu dokumentieren. Das zugehörige Maßnahmenblatt kann abgerufen werden unter: Infodienst - LTZ Augustenberg - Integrierter Pflanzenschutz (landwirtschaft-bw.de). Dort erhalten Sie auch weitere Informationen zu IPSplus.