Kartoffeln – Bevor Kartoffeln vom Kraut genommen werden sollte der Stärkegehalt bestimmt werden.
Wichtige Information von der LTZ Augustenberg Außenstelle Donaueschingen vom 27.08.2021
Unter den momentanen Witterungsbedingungen steigen die Stärkewerte bei fast reifen Kartoffelsorten (Kocheigenschaft!) solange diese genügend Laub haben. Man sollte also überlegen ob solche Kartoffeln mit geeigneten Mitteln vom Kraut genommen werden müssen oder nicht. Eine vorherige Stärkeuntersuchung sowie eine Kochprobe bei Speisekartoffeln geben dazu wichtige Hinweise.
Um den Stärkegehalt festlegen zu können sollte eine Proberodung von mindestens 10 repräsentativen Stauden erfolgen. Der Stärkegehalt der entsprechenden Knollen kann dann entweder über eine Stärkewaage oder mit Hilfe eines selbst hergestellten Salzbades ermittelt werden. Der Vorteil des selbst hergestellten Salzbades liegt darin, dass die Stärkeverteilung innerhalb der Stauden besser kontrolliert und ausgewertet werden kann.
Beispiel (Quelle: Europlant Pflanzenzucht GmbH): Um eine 10 Liter-Kochsalzlösung auf ein Unterwassergewicht von 300g=10,5% Stärke einzustellen, werden 969g Kochsalz (bei 10,0% Stärke 905g Kochsalz) benötigt. Bevor die Knollen bei 20°C Wassertemperatur in das Salzbad geschüttet werden, müssen diese gründlich gewaschen werden und trocken sein. Anhaftende Erde an den Knollen verfälscht das Untersuchungsergebnis. Knollen über 10,5% Stärke (bei einem Kochsalzanteil von 969g/10 Liter Wasser) sinken zu Boden andere (unreifere) schwimmen auf und werden unter Fachleuten auch als „Schwimmer“ bezeichnet.
Weitere Berechnungsbeispiele: 12,0%=1070g Salz, 12,5%=1106g Salz, 13,5%=1182g Salz, 14% =1222g Salz. Auch hier gilt: Knollen die aufschwimmen haben weniger Stärke.