Kartoffeln – Bekämpfung der Pilzkrankheiten abschließen und Kraut abtöten
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 27.07.2021
„Ergiebige Niederschläge und kühle Nachttemperaturen haben die Kraut- und Knollenfäule begünstigt. Zudem nimmt die Dürrfleckenkrankheit (Alternaria), insbesondere in den letzten vier Wochen vor der Ernte, deutlich zu. Daher müssen vor allem die späteren Sorten weiterhin auch gegen Alternaria geschützt werden,“ so der Pflanzenschutzfachreferent Dr. F. Merz vom Regierungspräsidium Stuttgart.
Wenn gegen die Krautfäule Tankmischungen mit Kontaktmitteln, wie z.B. Dithane Neo Tec, Tridex DG Raincoat und Polyram WG, zum Einsatz kommen, wird auch ein guter Schutz gegen Alternaria erzielt. Ist Regen vorhergesagt, sollten Mittel mit höherer Regenfestigkeit, wie z.B. Revus Top oder Narita, zum Einsatz kommen.
Achtung: Um einer Ausbildung von Resistenz vorzubeugen, ist die maximale Zahl der Behandlungen mit dem Wirkstoff Difenoconazol eingeschränkt. Er sollte deshalb insgesamt nur dreimal (2xRevus Top 0,6 Liter/ha, 1xNarita 0,5 Liter/ha in Kombination mit einem Krautfäulemittel) und immer in Abwechslung mit einem der genannten Kontaktmittel eingesetzt werden.
Praxistipp: Eine gute Nebenwirkung gegen Alternaria haben auch die lokalsystemischen Mittel mit einem hohen Mancozeb-Anteil. Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Mancozeb können nur noch in diesem Jahr aufgebraucht werden. Eventuelle Reste sind nach Ende der Aufbrauchfrist am 04.01.2022 entsorgungspflichtig.
Von Krautfäule befallene Kartoffelfeldern sollten zum Schutz der Kartoffelknollen abschließend mit Sporen abtötenden Mitteln behandelt werden. Die Maßnahme kann mit einer Krautabtötung kombiniert werden. Damit wird nicht nur die weitere Ausbreitung des Erregers der Krautfäule verhindert, sondern auch die Knollenbildung reguliert.
Weitere Informationen zur Bekämpfung der Pilzkrankheiten sind in Tabelle 58 auf den Seiten 110 und 111 des Merkblattes „Integrierter Pflanzenschutz 2021“ zu finden. Kombinationsmöglichkeiten von mechanischem Krautschlagen und chemischen Mitteln je nach Wüchsigkeit und Abreife der Bestände sind in Tabelle 56 auf Seite 107 aufgeführt.