Die perfekte Kartoffel: Kartoffeltag auf dem Familienbetrieb Wagner in Ellwangen war ein voller Erfolg
Wichtige Informationen vom LTZ Augustenberg vom 10.09.2021
Am vergangen Dienstag, dem 07. September 2021 fand auf dem renommierten und weit über die Grenzen hinaus bekannten landwirtschaftlichen Betrieb A. Wagner in Ellwangen der alljährlich kurz vor Erntebeginn stattfindende Kartoffeltag statt.
Alle Anbauer, Vertreter der Züchterhäuser und der Offizialberatung hatten an diesem Tag durch eindrückliche Präsentationen wieder die Möglichkeit zu beurteilen in welche Richtung sich der neue Kartoffelmarkt bewegt. In diesem Sinne sprachen die Kartoffelexperten A. Wagner, M. Mitschke und M. Scharf wie in jedem Jahr wieder alles Wichtige und Interessante an was das Marktgeschehen bestimmt. Alle drei verfolgen dabei ein gemeinsames Ziel: „Wir wollen, dass nach der Ernte die wirklich perfekte Kartoffel auf den Tellern liegt.“
Um die Anbaumöglichkeiten in Baden-Württemberg zu testen wurden mit Saisonbeginn auf einem Kartoffelfeld von Familie Wagner auch in diesem Jahr verschiedene Kartoffelsorten gelegt die für Anbauer, Vermehrer und Konsummenten gleichfalls interessant sind und damit eine richtungsweisende Funktion einnehmen.
Der renommierte, inzwischen international tätige Kartoffelfachmann M. Mitschke vom Kartoffelberatungsdienst Heilbronn, stellte gemeinsam mit dem absoluten Kartoffelanbau- und -sorten Experten M. Scharpf von der Firma Europlant am Feld alle neuen und für den Markt interessanten Sorten vor. Dabei verwiesen sie nicht nur auf die Anbaubedingungen die manche Sorten zwingend brauchen um die notwendige Qualitäten zu erreichen. Auch die verschiedenen Sortentypen, Verarbeitungsqualitäten und Marktchancen wurde eindrücklich vorgestellt, von A. Wagner aus praktischer Sicht kommentiert und mit allen Teilnehmern diskutiert.
M. Mitschke war es, der im Verlauf seiner Sortenpräsentation auch die Nachhaltigkeit rund um das Thema Kartoffeln immer wieder ansprach um dabei insbesondere auch auf die unterschiedlichen Anfälligkeiten einzugehen. Aus Sicht des Heilbronner Experten, spielen dabei die Sorte und die Intensität der Kulturführung eine entscheidende Rolle. In diesem Zusammenhang überraschte M. Scharpf viele Teilnehmer damit, dass es heuer um den Markt mit Bio-Kartoffeln nicht gutsteht. Aus Sicht des Experten waren diese durch den vielen Regen über die gesamte Anbausaison hinweg besonders anfällig für Krankheiten und Schädlinge – was fast zu einem Totalausfall zur Folge hat. Wenn es in diesem Jahr Bio-Ware gibt, werden es vorwiegend ganz kleine Knollen sein deren optische Mängel einen zusätzlichen Verkaufsausschluss mit sich bringt wird. Deshalb auch der persönliche und nachhaltige Wunsch vom Kartoffelfachmann M. Scharf: „Es zeigt sich einmal mehr: Ganz auf Bio umzustellen sollte nicht das Ziel sein, denn daraus würden sich mit höchster Wahrscheinlichkeit große Probleme in der Grundversorgung mit Kartoffeln geben.“ Durch den gesamten Witterungsverlauf sagt M. Scharf sogar jetzt schon große Probleme für 2022 voraus: „Nicht nur beim diesjährigen Erntegut, auch beim Pflanzgut im kommenden Jahr wird‘s ganz eng - der Klimawandel schlägt also auch im Kartoffelanbau voll durch.“
Bei der abschließenden Diskussion auf dem Hof von Familie Wagner gibt M. Scharf noch einen tieferen Einblick in die aktuelle Marktsituation und weiß: „Deutschland bleibt Kartoffelland auch wenn deutliche Einbußen zu verzeichnen sind, der Kunde fragte in diesem Jahr erstmals verstärkt nach heimischen Knollen – und das ist auch prima,“ so der Handelsexperte M. Scharpf in seinem kurzweiligen und äußerst interessanten Überblick.
Der Besuch des Kartoffeltags bei Wagner‘s in Ellwangen wird für jeden Kartoffelanbauer aber auch für Konsumenten immer mehr zum „must-da-gewesen-sein". Denn dort erfahren alle Interessierten alles was rund um die Kartoffel für Anbauer, Züchter und Konsumenten wichtig ist.
„Wir wollen allen die Möglichkeit geben wichtige Informationen aus der Praxis, der Beratung und der Züchtung zu erhalten, deshalb wird der Kartoffeltag auch im kommenden Jahr wieder stattfinden“, so der gemeinsame Beschluss von A. Wagner und seiner Familie – „Wir freuen uns allen so eine Möglichkeit anbieten zu können.“