Winterweizen – Keine Wirkung erkennbar…
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 24.05.2024
„Fungizid-Applikationen die zwischen dem 08. bis 12. April, in der schönen Woche vor den vorgezogenen Eisheiligen, durchgeführt wurden zeigen heute keine Wirkung mehr auf Gelbrost und der Befall nimmt wieder zu,“ so das kompetente Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl mit Beginn im Vorfeld ihrer regionalen Einschätzung der aktuellen Situation.
Gelbrostbefall hat über Pfingsten noch einmal zugelegt - Besonders stark betroffen ist die Sorte Reform. Auch bei Septoria hat die Witterung durchschlagende Wirkung und der Befall nimmt weiter zu. Auch auf bereits behandelte Flächen in BBCH 30-31 hat sich der Pilz weiter ausgebreitet und das vorletzte Blatt erreicht. Sofern noch keine Fahnenblattbehandlung durchgeführt wurde sollte diese heute oder in den kommenden Tagen geschehen, vorausgesetzt das Fahnenblatt ist geschoben.
Fusariumspritzung - Dass die derzeitige Witterung mit der anhaltenden Blattnässe und Temperaturen um 20°C optimal für Pilzinfektionen sind, steht außer Frage. Früher Weizen beginnt mit der Blüte oder ist bereits mitten drin, weshalb die angekündigten Niederschläge gute Bedingungen für Fusariuminfektionen bieten. Der Fusariumpilz benötigt zur Entwicklung Ernterückstände. Der milde Winter und der viele Niederschlag ermöglichten eine gute Zersetzung der Ernterückstände. Deshalb: Sollten im Winterweizen keine Ernterückstände an der Oberfläche liegen ist die Fusariumgefahr geringer. Der Fusariumpilz ist ein Schwächeparasit. Die vegetative Entwicklung der Weizenbestände ist prächtig mit wenig älteren abgestorbenen Blättern. Vitaler, gleichmäßiger Weizen wird weniger mit Fusarien befallen als gestresste und dünne Bestände.
Praxistipp: Falls eine Behandlung geplant wird, sind die besten Wirkstoffe zur Bekämpfung Tebuconazol, Prothioconazol und Metconazol.