Winterweizen – Gebietsweise hat das vorletzte Blatt geschoben
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 03.05.2024
„Das Gros der Bestände hat das vorletzte Blatt geschoben, in frühen Sorten entwickelt sich das Fahnenblatt,“ so die renommierte Pflanzenschutz- und Anbauexpertin N. Waldorf vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis. „Der Weizen präsentiert sich im NOK derzeit optisch schlecht. Besonders die Sorte Asory fällt dabei besonders auf.“
Die sichtbaren Blattflecken sind keiner Krankheit zu zuordnen. Es handelt sich um sortentypische, stressbedingte Blattflecken, die durch verschiedene Faktoren wie z.B. Frost, Azol-Wachstumsregler-Mischungen oder Strukturschäden ausgelöst werden können. Der Neuzuwachs ist dann aber wieder vital. Mit Fungizidmaßnahmen sollte jetzt das Fahnenblatt getroffen werden.
Auf einigen Standorten sind vermehrt die Käfer des Getreidehähnchens zu finden. Die Käfer legen nach der Paarung glänzende, gelbe Eier auf die obersten Blätter ab. Nach 8-10 Tagen schlüpfen die Larven, die dann das eigentliche Schadbild, denn typischen Fensterfraß verursachen.
Kontrollzeitraum | Bekämpfungsrichtwert | Ermittlung |
Endes des Schossens bis Milchreife | 20% geschädigte Blattfläche auf den obersten 3 Blättern oder 1 Ei bzw. 1 Larve je Halm | An 5 Stellen je Feld jeweils 5 Halme kontrollieren. Dabei das ganze Blatt beachten! |
Praxistipps: Warme und trockenes Wetter begünstigt die Eiablage und Vermehrung, während nasskaltes Wetter zu einer höheren Sterblichkeit führt. Bedenken Sie auch, dass durch einen Insektizideinsatz auch alle Nützlinge geschädigt werden.
Achtung: In den Schutzgebieten sind die IPS+-Vorgaben einzuhalten. Der amtliche Warndienst gibt bei Überschreiten des Bekämpfungsrichtwertes für Getreidehähnchen eine Behandlungsempfehlung heraus. Liegt noch keine Empfehlung vor und der Bekämpfungsrichtwert ist dennoch auf Schlägen in Schutzgebieten überschritten, muss Rücksprachemit der amtlichen Beratung genommen werden. Dabei können z.B. Fotos an die zuständige Beratung geschickt werden. Die Überschreitung des Bekämpfungsrichtwertes ist zu dokumentieren. Bei Behandlungen sind Randdüsen zu verwenden und Spritzfenster anzulegen.