Wintergetreide – Tipps zur Abschlussbehandlung
Wichtige Informationen aus dem Kreis Ludwigsburg vom 27.04.2023
„Durch die kühle und feuchte Witterung der letzten Zeit und auch der kommenden Tage besteht erhöhte Infektionsgefahr durch Pilzkrankheiten,“ so das amtliche Beratungstandem A. Brugger und F. Grötzinger vom Landwirtschaftsamt Ludwigsburg.
Je nach Sorte und Standort hat die Wintergerste das Fahnenblatt geschoben oder schiebt es gerade. Ist das Fahnenblatt voll entfaltet sollte die Abschlussbehandlung gegen Pilzerkrankungen, vor allem gegen Ramularia, geplant werden. Zum Einsatz kann ein Azol-Carboxamid Produkt mit möglichst breiter Wirkung kommen, das mit 1,5 Liter/ha Folpan 500 SC kombiniert wird, um die Wirkung gegen Ramularia zu verbessern und diese Wirkstoffgruppen in Bezug auf eine Resistenz zu entlasten. Bitte beachten Sie bei Folpan 500 SC die hohen Abstandsauflagen zu Gewässern!
Praxistipp: Wurde in der Gerste aufgrund hohen Krankheitsdrucks zu Beginn des Schossens bereits eine Fungizidmaßnahme durchgeführt, kann mit der Abschlussbehandlung bis zum Ährenschieben gewartet werden.
Durch das vergangene warme Wochenende hat der Winterweizen an Blattmasse zugelegt und die zum Teil gut vorhandene Septoria in den meisten Beständen überwachsen. Hier muss weiter beobachtet werden, wie die vorhandenen Infektionen sich in der nächsten Zeit entwickeln. Auf einzelnen Flächen im Landkreis wurde in der vergangenen Woche Gelbrost gefunden. Wurde bis jetzt noch kein Fungizid eingesetzt und Sie finden Gelbrost, raten wir in diesem Jahr zum Einsatz eines breiter wirkenden Produktes.
Praxistipps: Sind Ihre Bestände bis dato noch gesund, kann eine fungizide Maßnahme bis zum Erscheinen des Fahnenblattes hinausgeschoben werden. Die zugelassenen Fungizide finden sie im Heft ‚Integrierter Pflanzenschutz im Ackerbau und Grünland‘ (gelbes Heft) in Tabelle 24 auf Seite 58.