Wintergetreide – Saaten keimen zügig an
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 30.10.2024
„Das Novemberwetter wird dominiert von Hochnebel und etwas kühleren Temperaturen bleibt aber voraussichtlich ohne größere Niederschläge,“ so die Vermutung der beiden versierten Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender vom Landwirtschaftsamt Main-Tauber.
Durch die vorhandene Restfeuchte im Oberboden keimen die Saaten oft zügig an. Die Saatbedingungen waren auf tonigen Standorten oft schwierig, was zu flachen Saaten oder nur schwach mit Erde bedecktem Saatgut geführt hat und jetzt einsetzender oberflächlichen Trockenheit. Dies stellt die Herbizidbehandlung nun vor die Frage ob eine Behandlung auf die trockene Oberfläche sinnvoll ist und ob Schäden an den Keimlingen entstehen können. Bei offenliegendem Saatgut ist die Abwägung zu treffen zwischen Kulturschädigung durch das Herbizid und Minderwirkung der im Frühjahr möglichen blattaktiven Herbizide. Auf tonigen Flächen mit „viel“ offenliegendem Saatgut raten wir von einer VA-Behandlung ab. Dies ist spätestens dann der Fall, wenn ganze Saatreihen nicht bedeckt sind. Hier sollte die Behandlung hinausgezögert werden, bis die Pflanzen sich etabliert haben und verwurzelt sind. Kombinationen mit Flufenacet, Diflufenican und Prosulfocarb können bei stärkeren Niederschlägen oder Nachtfrostgefahr zu starken Ausdünnungen führen. „In dem Fall raten wir vom Einsatz ab.“
Praxistipps: Als eine mögliche Variante kann eine Nachauflaufbehandlung von Flufenacet mit blattaktiveren Wirkstoffen in einigen Wochen noch eingesetzt werden. Sind die Saaten bedeckt oder liegen nur wenige Körner offen, gelten die bekannten Empfehlungen und Kombinationen zum Einsatz im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf. Grobes Saatbeet macht die Bildung eines oberflächigen Spritzfilms nicht möglich. Wenn walzen möglich ist, kann dies hier entlasten. Bei ganz groben Teilflächen kann nach frisch erfolgter Saat eventuell auch ein „nachkreiseln“ probiert werden. Gerne können wir hierzu im Einzelfall sprechen.
Schnecken im Getreide - Kontrollieren Sie ihre frisch gesäten und bereits etablierten Schläge auf Schnecken durch die bekannten Maßnahmen wie eine Lockfutterstelle mit Metaldehyd-Schneckenkorn oder einen feuchten Sack oder Brett. Die Feldränder oder grobes Saatbett sind typische Stellen für den Erstbefall. Wir mussten schon auf einigen Schlägen, meist nach der Vorfrucht Raps, erhebliche Schäden durch Schnecken am Saatgut oder Keimlingen, feststellen.
In eigener Sache verweisen die beiden Taubertäler Berater auf eine vielversprechende Veranstaltung zum Thema: „Neue Wege im Winterrapsanbau.“ Das fachlich ausgezeichnet aufgestellte Programm wird am Freitag, 8. November 2024 ab 13 Uhr im LSZ Boxberg, Seehöfer Straße 50, in 97944 Boxberg präsentiert. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
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