Wintergetreide – Bedarfsgerechte Saatbettbereitung
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 20.09.2024
„Besonders auf Flächen mit schwer bekämpfbarem Ackerfuchsschwanz sollte jetzt eine Saatbettbereitung für das Wintergetreide erfolgen,“ so der langjährig renommierte Tübinger Pflanzenschutzberater A. Lohrer aus dem Landkreis Tübingen. In Ergänzung dazu und mit versiertem Blick auf seine regional gültigen Empfehlungen weiß der Tübinger Experte: „Der Ackerfuchsschwanz hat dann gute Keimbedingungen und läuft dann zügig auf.“
Mit der Saatbettbereitung wird dieser dann beseitigt. Außerhalb der Wasserschutz- und Heilquellenschutzgebiete ist bei bekannter Herbizidresistenz eine Beseitigung der aufgelaufenen Ungräser vor der Saat mit zugelassenen Glyphosat-Produkten möglich. Bitte beachten Sie die jeweils aktuellen Anwendungsbestimmungen der Mittel, einige haben die die Auflage NT307-90 erhalten und dürfen nur auf max. 90% des Schlages eingesetzt werden. Die Saat der Hauptkultur sollte nach einer chemischen Behandlung möglichst ohne weitere Bodenbearbeitung erfolgen.
Auch wenn die Bedingungen zur Wintergerstenaussaat zum Ende der Woche verlockend sind sollten sie sich nicht zu einer vorschnellen Saat verleiten lassen. Frühere Saattermine haben meistens mehr Ackerfuchsschwanzbesatz und Befall mit Verzwergungsviren da Blattläuse und Zikaden als Vektoren noch aktiver sind. Mittlerweile gibt es zwar erste Sorten mit Resistenzen gegen das Gerstengelbverzwergungsvirus, diese sind aber bisher nur gering am Markt vertreten. Im zweizeiligen Sortiment sind dies z.B. Bonnovi, Idilic, LG Caiman, Orcade, im mehrzeiligen Sortiment Integral, KWS Delis, KWS Exquis, Paradies, RGT Alessia, Sensation, SU Virtuosa.
Praxistipp: „Beachten Sie, dass Wintergerste nach Getreide nur bei Aussaat bis zum 01.10 mit max. 30 kg/ha anrechenbarem N oder max. 60 kg/ha Gesamt-N gedüngt werden darf.“ Die erste Düngung sollte idealerweise vor oder zur Saat erfolgen.