Wintergetreide – Auf keinen Fall schon im September säen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Göppingen vom 03.10.2024
Die Aussaat sollte in trockene und tragfähige Böden erfolgen. „Säen Sie ihr Wintergetreide nach den nun gefallenen Niederschlägen daher nicht zu früh aus,“ so die eindeutige Empfehlung von T. Kielmann, renommierter, amtlicher Pflanzschutzberater am Landwirtschaftsamt in Göppingen. „Insbesondere auf Ackerfuchsschwanz-Problemflächen sollte auch die Gerste auf keinen Fall schon im September gesät werden.“
Durch eine spätere Saat kann der Druck an Ackerfuchsschwanzsamen deutlich reduziert und so das folgende Bodenherbizid spürbar entlastet werden. Auch im Kampf gegen Blattläuse und Zikaden als Überträger von Verzwergungsviren sowie auf den Pilzdruck kann eine spätere Saat enorm helfen. Unter Umständen kann dadurch aber natürlich das Saatfenster je nach Boden, Niederschlag usw. relativ eng werden.
Die „Scheinsaat“ ist ein probates Mittel den Ackerfuchsschwanz und auch Trespen zum Auflaufen zu bringen. Natürlich wird dies mit den neuen Vorschriften zum Glyphosateinsatz leider deutlich erschwert. Hierzu wird 10-14 Tage (oder auch länger) vor der eigentlichen geplanten Saat der Acker saatfertig hergerichtet. Anschließend läuft der Ackerfuchsschwanz auf und kann dann chemisch mit einem Glyphosat-Produkt bekämpft werden.
Praxistipps: Achten Sie dabei auf die Zulassung, nicht alle Mittel sind zur Anwendung vor der Saat zugelassen. Danach kann die richtige Saat möglichst ohne weitere (oder eine sehr flache) Bodenbearbeitung erfolgen. Anstatt der chemischen Bekämpfung, zum Beispiel im Wasserschutzgebiet (Glyphosat-Verbot) kann der Ackerfuchsschwanz nach der „Scheinsaat“ auch mechanisch bekämpft werden, allerdings werden dadurch weitere Samen zum Keimen angeregt und evtl. nicht alle aufgelaufenen Pflanzen erfasst. Mit der Scheinsaat können im Herbst auch Trespen bekämpft werden.