Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 01.10.2024

Die versierte Anbauexpertin und Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle vom Amt Backnang im Rems-Murr-Kreis berichtet heute über den Stand der Entwicklung der Wintergerste im Rems-Murr-Kreis und gibt in gewohnter Weise praktikable Tipps.

Der Ackerfuchsschwanz hat seine Keimruhe abgeschlossen und läuft nun auf. Das ist die optimale Chance ihn vor der Saat nochmals mechanisch zu regulieren. Auf belasteten Flächen sollte zudem, soweit möglich, eine Herbstbehandlung mit einem Bodenherbizid eingeplant werden. Achten Sie bei der Aussaat auf ein feinkrümeliges Saatbett, eine gleichmäßige Saatgutablage und eine Saattiefe von ca. 3 cm. Wintergerste kann durch Herbizide schnell gestresst sein.

Für die Herbstbehandlung in Wintergerste eignen sich Flufenacet-haltige Produkte wie Herold SC, Malibu, Mateno Flexi Set, Battle Delta, Cadou Pro, Carpatus SC, Sunfire, Fence, …

Kommen Prosulfocarb-haltige Produkt (z.B. Boxer) bzw. Pendimethalin-haltige Produkte (z.B. Malibu) solo oder in Kombination zum Einsatz muss auf die entsprechenden Anwendungsbestimmungen geachtet werden:

• Einsatz von 90% Abdriftmindernden Düsen auf der gesamten Fläche, Wasseraufwand mind. 300 l/ha, Windgeschwindigkeit max. 3 m/s und Fahrgeschwindigkeit max. 7,5 km/h.
• Achten Sie bei den Herbstbehandlungen zudem auf Hangneigungs- und Drainageauflagen, z.B. bei CTU-haltigen Produkten.

Weitere Informationen zu den Produkten sowie den Auflagen und Anwendungsbestimmungen können dem gelben IP-Heft „Integrierter Pflanzenschutz - Ackerbau und Grünland 2024“ auf S. 48-51 entnommen werden.

Praxistipps: Achten Sie nach dem Auflaufen der Wintergerste auch auf Blattläuse. Im letzten Jahr konnte in einigen Beständen im Rems-Murr-Kreis das Gerstengelbverzwergungsvirus nachgewiesen werden. Auch hier gilt die Devise, spätere Saattermine verhindern bzw. reduzieren den Läusezuflug.