Getreide – Witterungsbedingungen für Fusarium ungünstig
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 29.05.2019
Der amtliche Pflanzenschutzberater C. Erbe gibt heute einen Überblick zum Zustand der regionalen Winterweizen- und Sommergerstebestände im Landkreis Karlsruhe und gibt praktische Tipps zur Behandlungsnotwendigkeit.
Winterweizen: Die Witterungsbedingungen nach dem Regen vergangen Samstag waren für Fusariuminfektionen ungünstig, da zu kühl. Regen ist nun vorerst keiner mehr gemeldet, sodass Fusarium bei derzeit blühendem Weizen größtenteils eine untergeordnete Rolle spielen wird.
Der Befallsverlauf bei Braunrost ist noch offen. Viele Weizenbestände sind bereits behandelt. Für alle unbehandelten Bestände gilt: Je niedriger die Ertragserwartung, der Krankheitsbefall, das Auftreten von Getreidehähnchen und je weiter der Weizen entwickelt ist, desto kostengünstiger kann die Abschlussbehandlung erfolgen. Der Einsatz des kostengünstigen Mittels Folicur ist bis zum Ende der Blüte zugelassen.
Die Schadensschwelle liegt beim Getreidehähnchen bei 20% geschädigter Blattfläche bzw. 1 Ei/Larve je Halm. Bei Läusen ist die Schadensschwelle bei 65% besiedelten Pflanzen ab Ährenschieben erreicht (33 von 50 Pflanzen).
Sommergerste: Die Sommergerstebestände sind, wie viele Sommerungen dieses Jahr, sehr heterogen. Bei der Abschlussbehandlung ist das Entwicklungsstadium - ähnlich wie bei der Fusariumbehandlung - der ertragsstarken Bereiche im Schlag (Senken, bessere Böden) maßgebend. Sofern diese Bereiche das Fahnenblatt geschoben haben kann die Abschlussbehandlung erfolgen.
Seit dem 20.05.20 steht der Wirkstoff Chlorthalonil hierfür nicht mehr zur Verfügung. Deshalb muss auf chlorthalonilfreie Produkte wie z.B. Ascra Xpro, Revytrex + Comet, Eleatus Era (bessere Bestände) oder Input classic (schwächere Bestände) bei der Behandlung gegen Ramularia ausgewichen werden. Die Schadschwelle für das Getreidehähnchen ist entsprechend zum Weizen.