Getreide – Was ist jetzt wichtig?
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Karlsruhe vom 11.03.2024
„Sofern Wintergerste noch nicht gegen Gräser behandelt wurde und diese jetzt vermehrt auftreten, sollte möglichst zügig eine Behandlung mit Axial 50 erfolgen,“ so C. Erbe, renommierter Pflanzenschutz- und Anbaufachmann vom Landwirtschaftsamt im Landkreis Karlsruhe.
Wintergerste: Nachtfröste haben keinen Einfluss auf die Verträglichkeit und Wirkung von Axial 50. Die Maßnahme hat hohe Priorität, da Axial 50 rein blattaktiv ist und die mittlerweile weit entwickelte Wintergerste Ungräser bereits abdeckt. Zudem lässt die Wirkung von Axial 50 gegenüber weitentwickeltem Gräsern stark nach. Bitte beachten: Jeder Mischpartner zu Axial 50 verringert dessen Gräserwirkung. Deshalb sollte bei großen Ungräsern (bestockter Ackerfuchsschwanz!) auf den Zusatz von Unkrautpartnern verzichtet werden und zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.
Die Zumischung von sog. „Abbrennern“ gegen z.B. Ehrenpreis wie z.B. Artus oder Pointer kann zum jetzigen Zeitpunkt noch zu extremen Kulturschäden führen und sollte ebenfalls erst in einem späteren Entwicklungsbereich der Kultur erfolgen! Entscheidend bei der Applikation von Axial 50 ist die Luftfeuchte! Diese sollte nicht stark unter 70% fallen. Die Aufwandmenge von Axial 50 bei Gräsern beträgt 1,2 Liter/ha. Als Zumischpartner gegen Unkräuter haben sich Mittel wie z.B. Biathlon 4D oder Zypar bewährt.
Sofern Sie „Virusverdachtsflächen“ haben: Bitte melden, wir können gerne eine Pflanzenprobe von Ihnen analysieren lassen.
Restliches Wintergetreide: Empfehlungen siehe letzter Warndienst. Kein Einsatz von Sulfonylharnstoffen (wie z.B. Atlanis Flex, Niantic, Broadway, Attribut, Incelo Komplett, Atlantis Komplett, Husar u.a.) bei Nachtfrostgefahr oder Resistenzverdachtsflächen. In diesen Fällen Produkte wie z.B. Axial 50, Traxos oder Avoxa einsetzen. Für einen Wachstumsreglereinsatz ist es derzeit zu kühl, zu früh (Entwicklungsstadium 31 – 32 noch nicht erreicht) und auf schlecht entwickelten Flächen zu stressig für die Pflanzen. Bei Bedarf oder Verständnisfragen Beratung anfordern. Wir schauen gerne Ihre Flächen an um eine betriebsindividuelle Lösung gemeinsam mit Ihnen zu erarbeiten.
Aussaat von Sommerungen: „Saatbeet geht vor Saatzeit.“ Die Böden sind in den unteren Bodenschichten noch kalt und nass. Beides sind Bedingungen die wärmeliebende Sommerungen nicht mögen. Ein kurzer Blick in den Boden mit dem Spaten verrät Ihnen in kürzester Zeit, wann Sie mit der Aussaat beginnen sollten oder ob Zuwarten die richtige Entscheidung ist.
Generelles zur Vorbereitung von Sommerungen: In Wasserschutzgebieten ist der Einsatz von Glyphosathaltigen Herbiziden verboten. Vor Zuckerrüben kann alternativ Agil-S oder Focus Ultra zum Einsatz kommen. Vor Sommergetreide kann Fusilade Max eingesetzt werden. Bekämpft werden lediglich Ausfallgetreide und vorhandene Ungräser, wenn diese noch sensitiv sind.
Vor Mais und Sojabohnen kann nur außerhalb von Wasserschutzgebieten ein Glyphosateinsatz erfolgen. Innerhalb von Wasserschutzgebieten muss die Altverunkrautung mechanisch bekämpft werden, hierfür gibt es bisher keine Notfallzulassung wie in den Zuckerrüben und dem Sommergetreide.