Getreide – Schädlinge im Getreidelager
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 01.07.2019
Bald steht die Getreideernte an und die Getreidelager müssen auf die neue Ernte vorbereitet werden. Es darf kein neues Getreide neben oder auf alten Beständen lagern. Ein Überwandern der Schädlinge ist hier leicht möglich. Befall durch Vorratsschädlinge wie Kornkäfer, Getreideblattkäfer, Getreidemotten, Milben u. a. führen zu Gewichtsverlusten und Preisabzügen bei der Vermarktung oder zur Verunreinigung des Futters. Um dieses Problem zu vermeiden, sollten die leeren Lagerräume vorher gut von Staub und Ernteresten gereinigt werden, dabei auch an die Decken, Wände und technischen Anlagen denken. Die wichtigsten Schädlingsbekämpfungsmittel sind hier Kehrbesen, Kehrschaufel und für Ecken und Ritzen der Industriestaubsauger.
Nach dem Einlagern zuerst die Schüttkegel einebnen und die Ware zügig herunterkühlen, entweder über ein Kühlaggregat, durch Belüftung oder durch Umsetzen des Schüttgutes nach einigen Tagen. Getreide nur gut getrocknet (Feuchtigkeit unter 14%) und in kühlen (Temperatur unter 10°C), trockenen und luftigen Räumen lagern. Partien mit höheren Feuchtigkeitsgehalten können nur kurzfristig eingelagert werden. Höhere Temperaturen und Feuchtigkeit fördern die Vermehrung von Schädlingen. Grundsätzlich gilt: Je länger die eingelagerte Ware 30°C und mehr Temperatur hat, umso höher ist das Risiko des Befalls durch Getreideschädlinge. In Lagergetreide mit Temperaturen unter 10°C haben Schädlinge keine Chance.
Ist zur Vorbeugung oder bei Schädlingsbefall eine Anwendung von Präparaten notwendig, müssen alle Maßnahmen zum Schutz des Anwenders und die unterschiedlichen Anwendungsbedingungen beachtet werden. Für leere Räume oder Getreide stehen folgende Mittel zur Verfügung:
- K-Obiol EC 25 - leere Räume oder Getreidestrom (spritzen)
- SilicoSec (Kieselgur) - leere Räume (stäuben) oder Getreidestrom (einmischen, weißgraue Einfärbung beachten)
Tipp: Lagerschädlinge können auch mit eingesetzten Nützlingen (Lagererzwespe) bekämpft werden. Die Wespe parasitiert die Kornkäferlarven und vermehrt sich, bis sie keinen Schädling mehr findet. Sie benötigt eine Umgebungstemperatur von mindestens 15°C.
Optimale Einsatzzeitpunkte bei Befall:
- Leere Lager (Ritzen, Fugen)
- 4 Wochen nach Einlagerung des Getreides
- Im Frühjahr (nach dem Winterschlaf des Käfers)
Bitte beachten: Getreide und Gefahrstoffe (Pflanzenschutzmittel, Dünger, Diesel u.a.) räumlich getrennt lagern.