Getreide – Krankheitsbekämpfung im Auge behalten
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 08.05.2024
„Infolge von Niederschlägen kommt es in Abhängigkeit von der Blattnässedauer zu Infektionen,“ so Dr. J. Mühleisen, Fachreferent für Pflanzenschutz am Regierungspräsidium Stuttgart.
Im Winterweizen war die Witterung der vergangenen Woche günstig für Rostkrankheiten und Blattseptoria, jedoch mit großen regionalen Unterschieden in Baden-Württemberg. Wenn bei Kontrollen nur geringer Krankheitsbefall festzustellen ist (z.B. Septoria in den unteren Blattetagen), kann im Weizen mit der Spritzung bis zum Erscheinen des Fahnenblattes oder bis zum Ährenschieben gewartet werden. Langjährige Erfahrungen zeigen, dass häufig eine Einfachbehandlung je nach Witterung zwischen BBCH 37 (Erscheinen des Fahnenblatts) und BBCH 51 (Beginn des Ähren-/Rispenschiebens) am wirtschaftlichsten ist. Ist noch eine Fusarium-Bekämpfung eingeplant, kann die Aufwandmenge bei der Blattbehandlung reduziert werden.
In der Sommergerste gab es günstige Infektionsbedingungen für Netzflecken und Rhynchosporium-Blattflecken. Gegen Mehltau anfällige Sorten sollten genau kontrolliert werden. Bei stärkerem Befall sollte ein Mittel mit guter Mehltauwirkung zur Anwendung kommen (z.B. Input Triple, Verben, Talius Pro).
In Winterroggen trat Braunrost teilweise schon verstärkt auf und in späteren Gebieten muss noch mit Braunrost gerechnet werden. Wenn die Bestände noch gesund sind, kann mit der Behandlung gewartet werden. Bis zum Grannenspitzen ist noch nach kritischer Prüfung der Bedingungen vor Ort der Zusatz eines Wachstumsreglers möglich.
In Wintertriticale gab es regional schon Gelbrostinfektionen. Hier sind weiterhin die Bestände zu kontrollieren. Dabei ist auch auf Braunrost zu achten. Zum Grannenspitzen ist eine abschließende Blattbehandlung möglich. Bei Anbau nach Maisvorfrucht kann bei gesunden Beständen noch bis zur Ährenbehandlung gegen Fusariumbefall gewartet werden.