Getreide – Gräserbekämpfung in Sommergetreide mit dem Striegel?
Wichtige Informationen aus dem Rems-Murr-Kreis vom 27.03.2024
„Die Möglichkeiten der chemischen Gräserbekämpfung im Sommergetreide sind recht eingeschränkt,“ so die renommierte Anbauexpertin und Pflanzenschutzberaterin A. Bäuerle aus dem Rems-Murr-Kreis im Vorfeld ihrer Empfehlungen.
In Sommergerste steht Axial 50 und im Sommerweizen Axial 50 und Broadway Plus zur Verfügung. Im Hafer können Gräser nicht chemisch bekämpft werden.
Deshalb wird in den letzten Jahren wieder vermehrt auf die mechanische Unkrautregulierung im Sommergetreide gesetzt. Je nach Saatzeitpunkt gab es dieses Jahr trotz nicht ganz optimaler Witterungsbedingungen bereits gute Zeitfenster zum Blindstriegeln. Konnte/Kann man dieses Zeitfenster nicht nutzen, kann das Sommergetreide auch problemlos im Nachauflauf gestriegelt werden. Lediglich in der Phase des Durchstoßens sind die Keimlinge sehr empfindlich. Ist das 2-3-Blattstadium erreicht, kann der Striegel wieder zum Einsatz kommen. Je nach dem wie aggressiv der Striegel eingestellt ist ggf. auch etwas früher bzw. besser etwas später.
Praxistipps: Für einen erfolgreichen Striegeleinsatz sollte der Boden gut abgetrocknet, schüttfähig und eben sein. Optimal ist es, wenn sich das Beikraut im „Fädchen- bis Keimblattstadium“ befindet, da die Wirkungsweise des Striegels zu 70% im Verschütten des Unkrauts und nur zu 30% im Ausreißen liegt. Die Unkräuter haben nach dem Verschütten dann keine Energie mehr, um weiterzuwachsen. Die Schädigung ist mit 80 bis 90% im Keimblattstadium am größten, sobald sich Rosetten bilden nimmt die Schädigung bis auf 50% ab. Striegeln kostet ggf. etwas Pflanzen!