Getreide – Expertin informiert über notwendige Maßnahmen
Wichtige Informationen aus dem Neckar-Odenwald-Kreis vom 17.04.2019
N. Waldorf vom Landwirtschaftsamt in Buchen erläutert, dass der Krankheitsdruck in Getreide momentan gering ist und gibt für die Region umfangreiche Empfehlungen zur Herbizidanwendung in Sommergetreide.
Getreide: Die Entwicklung der Getreidebestände ist sehr unterschiedlich. Die Wintergerste befindet sich überwiegend im 1-Knotenstadium, es finden sich aber auch Bestände, die das letzte Blatt schieben. Weizen ist Ende Bestockung bis zu wenigen Beständen im 2-Knotenstadium.
Der Krankheitsdruck ist gering. Teilweise findet man unspezifische Blattflecken, die aber eher auf Stresssymptome (Nachtfrost, hohe Tag-Nacht-Temperaturschwankungen) zurückzuführen sind. Die Frage nach Wachstumsregler muss wieder einmal mit viel Fingerspitzengefühl beantwortet werden und kann nur je nach Sorte und Standort entschieden werden. Aufgrund der Temperaturen, der intensiven Sonneneinstrahlung und v.a. der Trockenheit sind angepasste Aufwandmengen zu wählen. Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Herbizide Sommergetreide: Die Sommergerste präsentiert sich sehr unterschiedlich. Auf besseren Standorten sind gleichmäßige Bestände im 2-3 Blattstadium zu sehen, während auf schweren Böden der Auflauf sehr verzettelt ist. Die Unkrautbekämpfung in Sommergetreide sollte idealerweise ab dem 3-4 Blattstadium erfolgen. Die Konkurrenzkraft der Sommerungen ist aufgrund der schnellen Entwicklung größer als bei Winterrungen. In Sommergetreide laufen vermehrt die wärmeliebenden Unkräuter wie Melden und Knötericharten auf. Hier bieten sich auch aufgrund der höheren Temperaturen der Einsatz von Wuchsstoffen an. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese auch noch gut etwas später eingesetzt werden können. Hierdurch können wir die häufig in den Winterkulturen eingesetzten Sulfonylharnstoffe schonen.
Sulfonylharnstofffreie Mischungen:
0,75 Liter Ariane C + 0,5 Liter U46 M (ca.19.- €)
preisgünstige Mischung mit Stärken bei Knötericharten, nicht auf Standorten mit Storchschnabel und hohem Ehrenpreisdruck
preisgünstige Mischung bei Standardverunkrautung:
35 g Pointer Plus + 0,5 Liter U46 M (ca. 17.- €)
Schwerpunkt Storchschnabel:
1,0 Liter Omnera oder 75 g Concert SX + 0,6 l Tomigan (ca. 23.- €)
Tipp: Omnera aufgrund der Formulierung mit Vorteilen bei Ehrenpreis
Weitere mögliche Herbizidvarianten sind in der angehängten Tabelle zusammengefasst. Falls der Einsatz eines Gräsermittels erforderlich ist, sollte Axial möglichst solo eingesetzt. In Hafer ist weiterhin keine Gräserbekämpfung möglich!
Tipp: Hält die Trockenheit weiter an, sind Spurenelemente insbesondere Mangan als Zusatz in der Spritze zu empfehlen. Achtung: In Verbindung mit Wuchsstoffen ist die Chelat-Form anzuraten.