Getreide – Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz und Wurzelunkräutern auf der Stoppel
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 20.07.2024
„Die Wintergersteernte im Schwarzwald-Baar-Kreis hat begonnen,“ so die versierte Pflanzenschutzberaterin K. Simon für den Schwarzwald-Baar-Kreis.
Durch das feuchte und warme Wetter konnten sich die Wurzelunkräuter (Distel, Ackerwinden) gut entwickeln und ausbreiten. Eine mechanische Ausfallgetreide- und Unkrautbekämpfung ist bei jetzt hoffentlich anhaltender trockener Witterung sehr erfolgreich. Ackerfuchsschwanzsamen nach der Ernte nicht unterpflügen, sondern zum Auflaufen bringen. Dazu den Boden nur in den oberen Schichten (max. 2-3 cm) bearbeiten, damit der Samen nicht vergraben wird. Bei einer zweimaligen Bodenbearbeitung innerhalb 2-3 Wochen kann der Samenvorrat im Oberboden verringert werden. Bei Wurzelunkräutern (z.B. Disteln) helfen auf Dauer nur ackerbauliche Maßnahmen, wie z.B. tiefwurzelnde, stickstoffzehrende Kulturen oder Zwischenfrüchte. Bei einem hohen Besatz von Wurzelunkräutern auf der Fläche, können Herbizide eine stärkere Ausbreitung nach der Ernte verhindern. Dazu müssen Distel, Quecke, Winde, Ackerschachtelhalm usw. frische Triebe von 10 – 20 cm Länge gebildet haben, Windenknöterich maximal vier Blätter. Der Neuaustrieb kann mit einer flachen Bodenbearbeitung, ohne schneidendes Werkzeug gefördert werden. Aktives Pflanzenwachstum ist für eine gute chemische Wirkung wichtig.
Vor und nach der Anwendung von Herbiziden sind u.a. folgende Punkte zu beachten:
- Abstand von 2 bis 4 Wochen zwischen Anwendung des Mittels und Aussaat von zweikeimblättrigen Kulturen z.B. bei Kyleo
- Wartezeit von sechs Wochen zur Wirkungsabsicherung gegen Winden bei Starane XL
- Abstand von 40 Tagen zwischen zwei Anwendungen bei Glyphosathaltigen Mitteln, wenn der Wirkstoff die Summe von 2,9 kg/ha überschreitet
- Keine Behandlung von Randflächen, die landwirtschaftlich nicht genutzt werden z.B. Wegränder oder Feldraine