Ackerbau – Wie aus dem Bilderbuch
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 31.05.2024
„Wir erwarten nach den kräftigen Niederschlägen, dass es erstmal noch wechselhaft bleibt,“ so die beiden Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender mit versiertem Blick auf die regionale Bestandesentwicklung im Main-Tauber-Kreis.
Winterweizen: Witterungsbedingt muss heuer von einem deutlich höheren Befallsrisiko durch Fusarium ausgegangen werden als in den Vorjahren. In späten Weizen befindet sich der Weizen noch in der Blüte. Hier kann noch gezielt „nach“ dem Regen eine Fusariumbehandlung durchgeführt werden. Auf Winterweizenflächen mit der Vorfrucht Mais, vor allem mit aufliegenden Stoppelresten, raten wir zu einer gezielten Behandlung. Die Infektionsparameter Feuchtigkeit und Wärme sind heuer deutlich erhöht.
Fungizidwirkung: Der Einsatz von Fungiziden und den erwarteten Wirkungen ist stark von Feuchtigkeit und Temperatur des Jahresverlaufs abhängig. In Wintergerste zeigt sich dieses Jahr die Fungizidwirkung „wie aus dem Bilderbuch“. Praxistipp: Zur eigenen Beobachtung loht sich deshalb eine unbehandelte Kontrolle (Spritzfenster) anzulegen.
Sommerungen (Sonnenblumen, Soja, Leguminosen): Die feuchte Witterung verursacht weiteres Auflaufen von Unkräutern. Sofern technisch möglich sollte hier der Einsatz eines Hackgerät bei wiedereinkehrender Befahrbarkeit eingeplant werden um Spätverunkrautung zu vermeiden oder zumindest zu verzögern.
Bei Wurzelunkräutern wie Winden und Distel möglichst auch „händisch“ tätig werden.
Mais: Bei starken Winden- oder Distelbesatz empfiehlt sich eine Behandlung mit Arrat/Dash bzw. Mais-Banvel. Auch im Mais kann ein Hackgerät für Entspannung sorgen.
Feldränder: An Feldrändern und Böschungen die mit Problemgräsern wie Trespe und Ackerfuchsschwanz bewachsen sind, sollten diese nun alsbald vor der Samenreife gemäht werden. Von Schadpflanzen freie Teilbereiche im Sinne der Biodiversität auch gern mal länger stehen lassen!