Ackerbau – Zusammengefasst…
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 13.07.2024
„Der Maiszünslerzuflug ist in diesem Jahr sehr verhalten, die Fangzahlen in den Lichtfallen sind allerorts niedrig,“ so das Hohenloher Beratungstrios B. Weger, B. Weiß und M. Wahl mit der wegweisenden Ergänzung: „Sollten im Vorjahr auch keine großen Schäden durch die Zünsler vorhanden gewesen sein, wird sich in diesem Jahr der Befall in Grenzen halten.“
Vorerntebehandlung mit Glyphosat ist nicht zulässig: In lagernden oder auch in stehenden Beständen kommt es immer wieder vor, dass durchwachsende Unkräuter die Ernte beeinträchtigen. Es gibt aber keine chemische Möglichkeit der Beseitigung. Eine Applikation von Glyphosat vor der Ernte zur Ernteerleichterung oder auch zur Sikkation ist strengstens verboten und es sind auch keine Ausnahmen möglich. Dieses Verbot gilt für alle Kulturen.
Ackerfuchsschwanz in der Gerste: In den meisten Fällen waren die Wirkungsgrade der im Herbst eingesetzten Herbizide sehr gut und es gibt wenig Ackerfuchsschwanz in den Gerstenbeständen. Eine Ausnahme bilden die staunassen Tonböden, in denen die Gerste zu kämpfen hatte. In diesen Feldern ist, aufgrund der fehlenden Bestandsdichte der Kulturpflanze im Frühjahr Fuchsschwanz aufgelaufen. Dieser kommt in der Regel noch zur Samenreife und fällt spätestens beim Dreschen aus.
Um das Samenpotential im Boden zu verringern ist es wichtig diese Felder gar nicht oder nur mit einem Strohstriegel zu bearbeiten. Die derzeitigen Witterungsbedingungen mit ständigen Niederschlägen stellen gute Voraussetzungen für das Keimen der Fuchsschwanzsamen dar. Sobald der Samen des Ackerfuchsschwanzes vergraben wird fällt er in eine Keimruhe und läuft in diesem Jahr eventuell gar nicht mehr oder wenn, dann erst im Spätherbst mit der nachfolgenden Kultur auf. Die Erfahrung aus Hohenlohe zeigt: Den Samen kann man durch vergraben nicht schädigen und er kann im Boden mehrere Jahre überleben.
Cercospora in Zuckerrüben: Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat den Pflanzenschutzmitteln Funguran progress, Grifon SC und Yukon eine Zulassung gegen die Cercospora-Blattfleckenkrankheit in Zuckerrübe erteilt. Um die Azol-Fungizide zu unterstützen sollte ein kupferhaltiges Mittel unbedingt mit ausgebracht werden.
Im Hohenlohekreis wurden bei der Bonitur bis dato nur wenige Blätter mit eventuellen Cercospora-Symptomen gefunden. Vorsicht, die Symptome von Cercospora ähneln auf den ersten Blick stark den der Pseudomonasbakterien. Gegen diese Bakterien ist keine Bekämpfung möglich. Im Rheintal und im Kraichgau sind erste Überschreitungen des Schwellenwertes von 5% befallener Blätter überschritten. Beobachten Sie unter den günstigen Infektionsbedingungen ihre Bestände regelmäßig. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass eine frühe Behandlung die beste Wirkung zeigt.
Praxistipp: Die Zikadenfänge an den Gelbtafeln bleiben auch weiterhin unter den Erwartungen. Die Zikadenpopulation scheint unter der wechselhaften Witterung zu leiden.