Ackerbau – Zeit um notwendige Pflanzenschutzmassnahmen umzusetzen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 15.05.2020
Nach dem Bericht der beiden Pflanzenschutzexperten S. Hörner und S. Wolpert bleibt das Wochenende zunehmend warm und bringt sonnige Temperaturen bis zu 20°C. auch in der kommenden Woche bleibt es trocken. Das schafft Raum um notwendige Pflanzenschutzmassnahmen umzusetzen.
Wintergerste: Wer in diesen Tagen aufmerksam durch seine Wintergerstenbestände läuft, der findet immer wieder solche schwarzen Flugbrandähren. Ursache ist hier bereits infiziertes Saatgut. Eine Flugbrandähre kann jetzt während der Blüte wieder viele benachbarte Pflanzen infizieren. Die beste Bekämpfung ist eine sachgerechte Beizung des Saatguts. Unsere bekannten Beizmittel haben alle eine gute Flugbrandwirkung. Bei der Verfütterung spielen diese Ähren keine Rolle, es geht also auch keine Gefahr davon aus. Wer eigenen Nachbau betreibt, sollte auf befallsfreie Flächen achten. Fungizide bringen keine Wirkung.
Wintertriticale: Die Bestände befinden sich zum Großteil im Ährenschieben. Vereinzelt findet man Gelbrost in den Beständen. Also ist jetzt dann der richtige Zeitpunkt für die Abschlussbehandlung, z. B. mit 1,25 Liter/ha Skyway XPro, 2,0 Liter/ha Adexar, 1,5 Liter/ha Jordi, und weitere…
Winterweizen: Beim Weizen ist in vielen Beständen das Fahnenblatt sichtbar (EC 37/39). Hier gilt es jetzt dann abzuschätzen, wie sich die Blattkrankheiten entwickeln. Einige Sorten wie Asory, Reform oder Boss zeigen kranke Blätter, evtl. auch mit Septoria und vereinzelt Gelbrost. Hier könnte man jetzt eine Blattbehandlung durchführen. Vor allem nach Vorfrucht Mais sollte dann in der Blüte (ca. Anfang Juni) eine zusätzliche fusariumwirksame Ährenbehandlung durchgeführt werden. In gesunden Sorten wie Elixer oder KWS Talent könnte auch auf die reine Ährenbehandlung gesetzt werden. Diese kann dann z. B. mit Mittel wie 1,5 Liter/ha Ascra Xpro oder 2,5 Liter/ha Ceriax durchgeführt werden.
Mais: Der früh gesäte Mais hat durch Frostnächte am Anfang dieser Woche stark gelitten. Teilweise haben die Pflanzen deutliche Frostschäden. Die meisten Pflanzen werden jedoch wieder neu durchtreiben und die Schäden schnell ausgleichen. Blattaktive Herbizidbehandlungen sollten in diesen geschwächten Beständen auf nächste Woche verschoben werden.