Ackerbau – Witterung sorgt für eine rasche Entwicklung der Ackerbaukulturen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 22.04.2019
Unter den aktuellen Witterungsvoraussetzungen geben die Pflanzenschutz- und Anbauexperten S. Hörner und S. Wolpert vom Amt in Ilshofen heute einen regionalen, kulturübergreifenden Überblick zu den anstehenden Feldarbeiten.
Winterraps: Aufgrund der prognostizierten hohen Temperaturen wird die Entwicklung des Rapses nun schnell von statten gehen. Der Raps wird nun zügig mit der Blüte beginnen, so dass der Rapsglanzkäfer keinen Schaden mehr verursacht. Bei einem Starkbefall über der Schadschwelle (10 Käfer pro Pflanze) kann mit 0,3 Liter/ha Biscaya behandelt werden. Achtung: Bei Mischungen mit einem Azol-Fungizid wir die Mischung bienengefährlich wird. Bei Mischungen mit Propulse ist das nicht der Fall.
Zuckerrüben: Rüben müssen auf Befall mit Schnecken kontrolliert werden. Dafür Schneckenfolien oder feuchte Säcke auslegen um den Befallsdruck zu ermitteln. Bei Befall über der Schadensschwelle sollte ein metaldehyd-haltiges Schneckenkorn ausgebracht werden.
Mais: Die Aussaat ist gerade voll im Gange oder steht unmittelbar bevor. Jetzt sollte unbedingt daran gedacht werde, dass Saatgut das mit den Wirkstoffen Mesurol oder Thiram gebeizt ist in dieser Saison aufzubrauchen ist. Die weitere Zulassung ist noch offen bzw. bereits ausgelaufen.
Getreide: Bis Anfang Mai bleibt es laut Prognosen weiterhin trocken. Darum ist mit verhaltenem Längenwachstum zu rechnen. Falls noch kein Wachstumsregler appliziert wurde ist zu überlegen, ob die Aufwandmenge reduziert oder eine Behandlung ganz unterbleiben kann. Durch die trockene Witterung ist ebenfalls der Befallsdruck mit Blattkrankheiten sehr gering bis nicht vorhanden. Darum ist es für den Einsatz von Fungiziden noch zu früh.
Achtung: Der Wirkstoff Chlorthalonil (Amistar Opti) verliert seine Zulassung. Somit wird uns der Wirkstoff nach Ablauf der Aufbrauchfrist nicht mehr zur Verfügung stehen. Über die Aufbrauchfrist werden wir Sie informieren sobald diese feststehen.
Tipp: Futterknappe Betriebe sollten überlegen ob Getreide-GPS eine Möglichkeit wäre die Grundfutterversorgung sicherzustellen. Da auch bei der Verfütterung von mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Beständen Wartezeiten gelten, muss der Einsatz auf Beständen, die zur Silagegewinnung herangezogen werden könnten, rechtzeitig überlegt sein!
Düngung: Die Frist zur Fertigstellung der Nährstoffbilanz wird dieses Jahr einmalig verschoben. Statt dem 31.März muss die Nährstoffbilanz dieses Jahr bis zum 30.April fertiggestellt sein. Weitere Hinweise sind abrufbar unter www.duengung-bw.de
Termine für Felderbegehungen: Diese Veranstaltungen gelten nach der Pflanzenschutzsachkundeverordnung als zweistündige Fortbildung.
25.04.2019 um 19 Uhr: Felderbegehung in Rot am See - Musdorf (Treffpunkt Ortsmitte Musdorf)
29.04.2019 um 14 Uhr und 18 Uhr: Versuchsfeldbesichtigung LSV Kupferzell-Schafhof