Ackerbau – Winterraps und Saat der Wintergerste im Fokus
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 25.09.2020
G. Münkel, Berater im Rhein-Neckar-Kreis berichtet, dass die intensive Sonneneinstrahlung und die hohen Temperaturen der letzten Wochen den Raps sehr schnell in seiner Entwicklung voranschreiten ließen. Gleichzeitig vermutet der Fachmann, dass es spätestens nach den Niederschlägen noch mal zu einem stärkeren Auflauf von Ausfallgetreide kommen wird. Wichtig ist es auch den Befall mit Erdflöhen weiterhin im Blick zu haben und in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren.
Winterraps: Spätestens nach dem angekündigten Regen, wird der Raps überall kräftig weiterwachsen, da die Böden extrem warm sind. Um ein „Überwachsen“ zu verhindern, sollte im 4 bis 6 Blatt Stadium eine Einkürzung erfolgen. Die stärkste Leistung bringt hierbei das Produkt Carax, das bei rechtzeitigem Einsatz mit 0,7 Liter pro ha eingesetzt wird. Weitere Produkte wären z.B. Ampera, Folicur, Tilmor oder Toprex. Sollten noch Restmengen von Matador vorhanden sein, müssen diese unbedingt zum Einsatz kommen, da die Aufbrauchsfrist am 28.02.21 endet. Mein persönlicher Rat dazu: Geben Sie das Mittel lieber Ihrem Nachbarn, anstatt es nächstes Jahr entsorgen zu müssen. Ich empfehle bei dieser Maßnahme den Zusatz eines Bordüngers.
Noch ein Wort zur Ungras- und Unkrautbekämpfung: Spätestens nach den Niederschlägen kann es noch mal zu einem stärkeren Auflauf von Ausfallgetreide kommen. Vor allem bei Strohbergung der Vorkultur kann das im Bereich der Schwadablage des Mähdreschers zu starker Konkurrenz werden. Hier ebenfalls kontrollieren und bei Bedarf ein Gräsermittel einsetzen. Ebenfalls zu kontrollieren ist, ob die Herbizidmaßnahme vor allem auf Kamillestandorten bedingt durch die Trockenheit tatsächlich funktioniert hat. Hier kann im Herbst noch mit 0,2 Liter/ha Runway nachgebessert werden.
Zu Guter Letzt - Wintergerste: Die Wintergerstensaat hat im Kraichgau begonnen. Wenn die vorhergesagten Niederschläge über das Wochenende fallen, wird die Wintergerste innerhalb einer Woche auflaufen. Mit ihr auch die Ungräser. Besonders auf Standorten mit Ackerfuchsschwanz sollte dann die vorhandene Bodenfeuchte für eine sehr frühe Herbizidmaßnahme genutzt werden.
Zur Mittelwahl verweisen wir auf das Rundschreiben „Rat zur Saat“ von Anfang September. Idealer Termin ist beim erahnen der Fahrgassen. Die Zumischung eines Insektizids ist zu diesem Termin völlig ungeeignet. Der Einsatz gegen Blattläuse wird bei Bedarf ab dem zwei bis drei Blattstadium der Gerste empfohlen. Die Sinsheimer Experten werden zu gegebener Zeit berichten.
Zwingend zu beachten sind die Anwendungsbedingungen der einzelnen Produkte wie z.B. die Drainageauflage bei „CTU“-Produkten und die Düsenwahl bei Mitteln mit dem Wirkstoff Prosulfocarb und Pendimethalin (z.B. Boxer, Stomp Aqua, Cadou Pro Pack u.a.).