Ackerbau – Winterraps, Zuckerrüben und eingeschränkter Glyphosateinsatz im Visier
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 29.08.2024
Die beiden Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender vom Landwirtschaftsamt Main-Tauber im Taubertal berichten über Winterraps und Zuckerrüben. In Ergänzung dazu informieren sie über den eingeschränkten Einsatz von Glyphosat.
Winterraps - Abhängig von Bodenfeuchtigkeit und Niederschlägen sind die Rapsbestände sehr unterschiedlich aufgelaufen – viele liegen trocken.
Der Befall mit Erdfloh und Schnecken hält sich nach unseren Beobachtungen bisher in Grenzen. Bei weiter trockener Witterung sind jedoch beim Erdfloh regelmäßige Kontrollen angebracht.
Für Herbizidanwendungen bspw. mit Butisan Gold, Fuego Top oder Gajus sind die Anwendungsbedingungen z.Zt. weniger günstig. Wir empfehlen Niederschläge abzuwarten oder auf reine NA-Anwendung bspw. mit Belkar/Synero zu setzten.
In Ausfallrapsbeständen sind verbreitet Fraßschäden durch die Rübsenblattwespe festzustellen. Die anfänglich grünen, später bis 2 cm großen braun-schwarzen Raupen fallen durch Fenster- und Blattfraß auf. Da Befall eine vorherige Eiablage an den Blättern voraussetzt, ist in Kulturbeständen die nächsten Wochen nicht mit Befall zu rechnen.
Zuckerrüben - Auch in diesem Jahr sind die Krankheitsprobleme durch Stolbur und SBR verbreitet sichtbar. Wiederum sind die bekannten Blattaufhellungen bis hin zu Absterbeerscheinungen in den Kernanbauregionen deutlich stärker verbreitet als in den Randlagen.
Die Anstrengungen der Anbauverbände, Südzucker und der Wissenschaft sind erheblich, um diese Probleme zu reduzieren.
Sofern Sie interessante Beobachtungen machen, die Sie in Zusammenhang mit Behandlungsmaßnahmen, Bodenbearbeitung, Düngung, Fruchtfolge oder anderen möglichen Einflussfaktoren bringen können, wären wir dankbar, wenn Sie uns dies mitteilen.
Glyphosat - Die Anwendung von Glyphosat auf der Stoppel oder vor der Saat ist mit den bekannten Einschränkungen weiterhin erlaubt.
Wir empfehlen die abgespritzten Flächen nicht ohne Not mehrere Wochen liegen zu lassen. Sofern nicht Wurzelunkräuter wie bspw. Quecken im Fokus stehen ist eine Bearbeitung bereits nach wenigen Tagen empfehlenswert.
Der mehrwöchige Anblick abgespritzter Flächen ist für weder für das Image der Landwirtschaft förderlich noch bringt es ackerbauliche Vorteile!