Ackerbau – Weitgehend zum Stillstand!
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 19.04.2024
Aus Sicht der beiden versierten Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender hat der anhaltende Kälteeinbruch mit Nässe und lokalen Hagelschäden die Außenarbeiten weitgehend zum Stillstand gebracht. Da auch die nächsten Tage wohl nicht mit einer merklichen Erwärmung zu rechnen ist, werden sich anstehende Maßnahmen bis zum Monatsende verschieben.
Wintergerste: Nachdem der Infektionsdruck im Wintergetreide insgesamt zugenommen hat, sollten abschließende Behandlungsmaßnahmen nicht hinausgeschoben werden. Die Bestände schieben vielfach das letzte Blatt bzw. stehen vor dem Grannenspitzen. Bei voll ausgebildetem Blattapparat empfehlen wir den Einsatz der vollen Aufwandmenge bspw. von Ascra Xpro, Elatus Era, Revytrex u.a. in Kombination mit 1,5 Liter/ha Folpan 500 SC.
Winterweizen / Dinkel: Winterweizen befindet sich vielfach zwischen dem 1- und 2 Knotenstadium. Durch anhaltende Blattnässe und deutlich eingebremstem Wachstum hat der Befallsdruck mit Septoria tritici zugenommen. Aufgrund der langen Inkubationszeit dieser Krankheit raten wir zur Umsicht und fortlaufender Bestandbeobachtung! Sofern jetzt noch Wachstumsreglermaßnahmen notwendig sind, sollten diese baldmöglichst in Verbindung mit einer reduzierten Menge Prothioconazol durchzuführt werden. Gelbrost spielt, abgesehen von wenigen Ausnahmen, nur sehr vereinzelt eine Rolle. Behandlungen sollten erst dann erfolgen, wenn erste Befallsnester erkennbar sind. Im Bedarfsfall entsprechend wirksame Mittel einsetzen (bspw. Mischungen von Tebuconazol und Prothioconazol). Keine Wachstumsreglermaßnahmen bei Frostrisiko durchführen!!
Sommergerste: Jetzt zum Bestockungsende stehen die Unkrautbekämpfungsmaßnahmen an. Bei geringem Unkrautdruck kann dies entweder mechanisch oder dann später in der ersten Maihälfte mit den dafür geeigneten Mitteln angegangen werden. Achten Sie dann auf Mehltaubefall!