Ackerbau – Was ist los im Taubertal?
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 10.06.2024
Die beiden Pflanzenschutzexperten H. Lindner und T. Bender mit versiertem Blick auf die regionale Bestandesentwicklung im Main-Tauber-Kreis berichten über den aktuellen Entwicklungsstand und im Taubertal anstehende Feldarbeiten.
Mais: Noch ausstehende Herbizidmaßnahmen sollten zügig abgeschlossen werden. Notwendige Nachbehandlungen (Arrat, Effigo u.a) gegen Disteln, Winden und dgl. sollten jetzt ebenfalls angegangen werden. Wichtig dabei ist, dass die Unkräuter wachsen und nicht zu stark vorgeschädigt sind. Denken Sie ebenfalls, sofern es der Standort zulässt, an den Einsatz einer Reihenhacke. Für ein Aufbrechen der heuer oft dichtlagernden Böden sind die Kulturen besonders dankbar.
Zuckerrüben: Blattläuse spielen aufgrund des meist hohen Marienkäferbesatzes momentan kaum eine Rolle. Die Borausbringung sollte jetzt als abgeschlossen gelten.
Erbsen: Zur Wochenmitte hat der Zuflug des Erbsenwicklers eingesetzt, wobei die Fangzahlen standortspezifisch stark schwanken. Es ist davon auszugehen, dass in der Umgebung von vorjährigem Anbau der Befallsdruck erhöht ist. Besonders in Vermehrungsbeständen und Verkaufsware empfehlen wir eine zeitnahe Behandlung. Wir raten dringlich nur bienenungefährliche Mittel wie bspw. Karate Zeon oder Coragen (Ausnahmegenehmigung mit 0,125 ml/ha) einzusetzen und die Behandlungen nur in den späten Abendstunden durchzuführen. Es ist zu beachten, dass Mischungen mit Fungiziden wie beispielsweise Tebuconazol (Folicur) die Bienenverträglichkeit herabsetzten!
Schnecken: In vielen Kulturen sind noch Schnecken unterwegs. Aufgrund der feuchten Witterung konnten diese Tiere ungewöhnlich lange aktiv bleiben. Wegen dem jetzt hohen Sonnenstand und der zurückgehenden Feuchtigkeit werden diese jedoch jetzt schnell „das Weite“ suchen.
Hochwasserschäden auf Grünland: Hierzu gibt das Regierungspräsidium Stuttgart folgende Hinweise
- Überschwemmte Grünlandflächen, deren Aufwuchs nicht als Viehfutter genutzt werden kann und der von Biogasanlagen nicht angenommen wird, sollten gemulcht oder abgefahren und kompostiert werden.
- Es ist sinnvoll den Müll und die Äste zu entfernen, sonst hat man das auch später im Futter.
- Zudem ist es sinnvoll die Flächen dann zu pflegen, also z. B. mit der Wiesenegge drüberfahren und/ oder mit einem Nachsaatgerät.
Weitere Info: https://www.hochwasser.baden-wuerttemberg.de/nachsorge