Ackerbau – Taubertal Aktuell

Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 11.03.2024

„Der milde Winter hat zu einem frühen Vegetationsbeginn geführt. Viele über Jahre trockene Gräben haben heuer wieder Wasser geführt. Vor allem auf schweren Standorten sollte im Hinblick auf die Saatbettvorbereitung für Rüben oder Mais auf eine ausreichende Abtrocknung geachtet werden,“ so der versierte Pflanzenschutzexperte H. Lindner aus dem Main-Tauber-Kreis. Im Folgenden die Expertise des Beratungsfachmannes zum Stand der Entwicklung im Taubertal.

Winterraps: Abgesehen von verbreiteten Schadensschwellenüberschreitungen in den wärmeren Lagen um die Faschingszeit, war das Stängelrüssleraufkommen seither schwach.

Mein Rat: Beobachten Sie das Schädlingsgeschehen weiter. Sollte über die jetzt anstehenden warmen Tage wiederum keine Überschreitung eintreten, kann die Stängelschädlingsproblematik heuer als abgeschlossen gelten. Es gilt ab jetzt die Rapsglanzkäfer an den Knospen im Auge zu behalten. Der Bekämpfungsrichtwert liegt, abhängig von der Vitalität des Bestandes, bei 5 bis 10 Käfer pro Haupttrieb.

Praxistipps: Zum jetzigen Einsatz von Wachstumsreglern raten wir nur in Ausnahmefällen. Das heißt Frühsaaten mit dichten Beständen auf guten Standorten, oder auch bei andauernder Nässe, so wie im letzten Frühjahr. In der Mehrzahl der Jahre versprechen Fungizideinsätze zum jetzigen Zeitpunkt kaum eine Wirtschaftlichkeit.

Achtung: Denken Sie bis ca. Mitte März an die Ausbringung der 2. N Gabe.

Wintergetreide: Eventuell noch notwendige Behandlungen gegen Ackerfuchsschwanz sollten jetzt in allen Wintergetreidearten zum Abschluss gebracht werden. Unter trockenen Bedingungen kann gerade im Hinblick auf breitblättrige Unkräuter auch ein Striegeleinsatz durchaus Sinn machen.

Sommergetreide: Auf warmen Muschelkalklagen und Lößstandorten ist die Saat weitgehend abgeschlossen. Auf den noch ausstehenden schweren Böden gilt, dass für die Sommergerste ordentliche Saatbedingungen weit wichtiger sind als ein früherer Saattermin!