Ackerbau – Rückblick der’s in sich hat und ein Ausblick der hoffen lässt
Wichtige Informationen aus dem Hohenlohekreis vom 23.12.2024
M. Wahl, vom Landwirtschaftsamt Kupferzell, fast das Jahr zusammen und gibt einen hoffnungsvollen Ausblick ins Neue Jahr.
Das Jahr neigt sich schnellen Schrittes dem Ende und mit dem Abschluss der Zuckerrübenkampagne ist nun endgültig Ruhe auf den Feldern eingekehrt. Vermutlich nicht allzu lange, bevor im Januar die ersten Frostnächte zur Bodenbearbeitung genutzt werden.
Im Rückblick bleibt festzuhalten das auch 2024 wieder ein herausforderndes Jahr für den Ackerbau war. Die üppigen Winter- und Frühjahrsniederschläge mit dem Höhepunkt zum Monatswechsel Mai/Juni haben bereits erahnen lassen, dass die üppigen Getreidebestände vermutlich nicht das halten können was sie augenscheinlich versprochen haben. Durch eine unzureichende Wurzelentwicklung und fehlende Sonnenstunden blieben die Erträge oftmals und insbesondere auf schweren staunassen Standorten hinter den Erwartungen zurück.
Zunehmend Sorge bereitet der Wegfall wichtiger Wirkstoffe im Pflanzenschutz über alle Kulturen hinweg. Eine große Herausforderung im Getreidebau wird der Wegfall des Wirkstoffs Flufenacet werden. Im Herold SC und vielen anderen Produkten ist dieser wichtige Wirkstoff zur Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz enthalten. Wann Flufenacet tatsächlich nicht mehr zur Verfügung steht ist noch offen, dass der Wirkstoff verschwindet ist aber sicher.
Bei den Zuckerrüben machte die Schilfglasflügelzikade in den letzten beiden Jahren enorme Schwierigkeiten und den Zuckerrübenanbau in einzelnen Regionen unwirtschaftlich. Durch die Anpassung und die Möglichkeit sich von Weizenwurzeln zu ernähren, ist es der Zikade gelungen sich im Rahmen von Winterweizen nach Zuckerrüben zu etablieren. Dies führte zu einer regelrechten Massenvermehrung. Hoffnung auf Besserung geben die ersten Ergebnisse der zahlreich durchgeführten Feldversuche. Der Wirkstoff Acetamiprid, aus der Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide, in Zusammenhang mit einem Pyrethroid scheint eine sogenannte Nebenwirkung gegen Zikaden zu haben. Die Mittel Mospilan SG und Carnadine 200 sind im Rahmen einer Notfallzulassung gegen virusübertragende Blattläuse in Rüben zugelassen. An einer Notfallzulassung für den Einsatz gegen Zikaden wird derzeit mit Hochdruck gearbeitet. Ob ein Wirkstoff alleine die Vielzahl der Zikaden einzudämmen mag, scheint fraglich zu sein. Langfristig gesehen wird der Einsatz von Insektiziden nicht die alleinige Lösung sein. Die Anpassung der Fruchtfolgen und resistente Sorten sind ein wichtiger Baustein zur Bekämpfung der Zikade. Beides sind Beispiele für Baustellen die es erahnen lassen, dass der Ackerbau auch in den nächsten Jahren anspruchsvoll und herausfordernd bleibt.
Im Rahmen unserer regulären Winterarbeit, zu der wir Sie hiermit schon recht herzlich einladen möchten, werden wir uns mit den angesprochenen Themen und Lösungsansätzen intensiv auseinandersetzen. Darüber hinaus werden aber auch Themen wie Sortenwahl bei der Frühjahrsaussaat, aktuelles zur Agrarreform und zur Düngung thematisiert.
Hierzu bieten wir wieder folgende Termine an zu denen wir im neuen Jahr über die bekannten Kanäle auch nochmals explizit einladen werden.
Informationsabende Pflanzenbau mit Fortbildung Pflanzenschutz
- Montag 27.01. Hermuthausen Landgasthof Obergässler
- Mittwoch 29.01. Gommersdorf alte Turnhalle
- Dienstag 04.02. RWS Öhringen
- Donnerstag 06.02. Online via Webex
Alle Veranstaltungen beginnen um 19.30 Uhr. Wir freuen uns Sie bei den Veranstaltungen begrüßen zu dürfen.
Aktuelles zur Düngung - Nutzen Sie die ruhigere Jahreszeit um die Düngebedarfsermittlungen für 2025 zu erstellen. Im Anhang zum Rundschreiben sind alle notwendigen Informationen für die Vorabermittlung. Eine Anpassung der Nmin-Werte ist nur dann zwingend notwendig, wenn die aktuellen Nmin-Werte die Werte aus der Vorabermittlung um mehr als 10 kg N/ha übersteigen.
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