Ackerbau – Regelmäßige Bestandeskontrollen sind das „A und O“
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 06.05.2020
Für die Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn kündigen sich am Wochenende erneut leichte Niederschläge an. Damit haben es Pilzkrankheiten noch etwas leichter sich in den Beständen zu etablieren. Jetzt ist die Durchführung von regelmäßigen Bestandeskontrollen nicht nur das „A und O“ den Anstieg der Infektionsrisiken in den Feldern visuell verfolgen zu können sondern auch um den richtigen Behandlungszeitpunkt zu bestimmen.
Hinweise für die Ausführung von Feldarbeiten
Winterweizen: Die Bestände schieben teilweise schon das letzte Blatt. Aufgrund der mehrheitlich geringen Niederschlagsmengen der letzten Tage ist von einem Wachstumsreglereinsatz weiterhin abzusehen. Der Krankheitsdruck ist verhalten. Gelbrost ist möglich. Aus jetziger Sicht erscheint es möglich, dass dieses Jahr eine Einmalbehandlung ausreicht.
Wintergerste: Auch die Wintergerste ist bisher von Krankheiten überwiegend verschont geblieben. Wenn die Wintergerste am Ährenschieben ist kann die Abschlussbehandlung gegen Ramularia noch dieser Woche vorgenommen werden. Ist sie noch nicht am Ährenschieben kann noch gewartet werden. Höchstwahrscheinlich bietet auch die kommende Woche einen guten Zeitpunkt für die Behandlung. Achtung: Der Wirkstoff Chlorthalonil hat keine Zulassungsverlängerung erhalten. Restmengen von Produkten wie Amistar Opti, Zakeo Opti u.a. - welche diesen Wirkstoff enthalten - müssen bis zum 20.05.2020 komplett aufgebraucht werden. Zur Bekämpfung von Ramularia empfehlen die Heilbronner Fachleute daher den letztmals möglichen Einsatz von Amistar Opti mit einem der beiden wirkungsergänzenden Zumischpartner Aviator Xpro oder Elatus Era.
Sommergerste: Der Unkrautdruck ist noch relativ verhalten. Mit einer Herbizidbehandlung kann diese Woche noch gewartet werden. Dort wo die Böden nach leichtem Niederschlag schnell getrocknet sind könnte auch gestriegelt werden. Nach dem Striegeln sollten mindestens 2 Tage sonniges Wetter einkalkuliert werden, bevor die Unkräuter entsprechend vertrocknen. Ansonsten könnte es zu einem Wiederanwachsen bzw. zu einem Wiederaustrieb kommen.
Zuckerrüben: Die Schwarze Bohnenlaus tritt auf der amtlichen Monitoringfläche nun vermehrt auf. Der Bekämpfungsrichtwert ist deutlich überschritten. Gut zu erkennen ist ein fortgeschrittener Befall an gekräuselten Blättern, die zudem auch stark verklebt sein können.
Bei Starkbefall wird der Einsatz von Pirimor Granulat 300 g/ha in 300 Liter Wasser/ha empfohlen. Das Mittel wirkt über eine Dampfphase, die ein Erreichen der Blattläuse an der Blattunterseite möglich macht. Optimale Temperaturen für eine Anwendung liegen bei ≥15°C. Darüber hinaus ist Pirimor als bienenungefährlich und nützlingsschonend eingestuft. Bei Bedarf unbedingt Beratung anfordern.
In einigen Fällen wird diese Woche bereits die 2. NAK gefahren. Von einer Mischung mit Herbiziden raten wir derzeit ab.
Mais: Mit einer Unkrautbekämpfung kann noch gewartet werden.