Ackerbau – Heilbronner Expertin rät bei allen Entscheidungen die Trockenheit zu berücksichtigen
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Heilbronn vom 24.04.2019
Aus Sicht der Anbau- und Pflanzenschutzexpertin A. Vetter vom Landwirtschaftsamt im Kreis Heilbronn ist es weiterhin viel zu trocken. In der kommenden Woche wird es überwiegend sonnig. Leichte Niederschläge werden aber vorhergesagt. Mit Temperaturen um die 20°C wird es etwas „kühler“. Dann haben es Pilzkrankheiten etwas leichter sich in den Beständen zu etablieren. Erst wenn die Infektionsrisiken höher werden sind Pflanzenschutzmaßnahmen effektiv.
Ihre Hinweise für die Ausführung von Feldarbeiten
Heute bittet die Heilbronner Beraterin zunächst um Berücksichtigung, ermahnt aber im gleichen Atemzug, dass Herbizidanwendungen auf Graswegen nicht erlaubt sind und als Ordnungswidrigkeit sowie als CC-Verstoß geahndet werden.
Winterweizen: Die Bestände befinden sich überwiegend im BBCH 32. Gelbrostbefall ist in unserer bis jetzt noch nicht aufgetreten. Sollten Sie erste Befallssymptome entdecken bitten wir im Mitteilung.
Grundsätzlich ist ein Wachstumsreglereinsatz in der kommenden Woche eher möglich, da die Sonnenscheindauer abnimmt und Niederschläge möglich sind. Dennoch bleibt der Einsatz eines Wachstumsreglers umstritten, wenn die Niederschläge nur sehr gering ausfallen sollten. Die Bestände hielten sich aufgrund der Wetterbedingungen in den vergangenen Tagen quasi selbst „klein“. Zudem hängt der Einsatz grundsätzlich auch von der Sorte (Lageranfälligkeit) und den Standortbedingungen ab. Wenn überhaupt, dann sollte eine Behandlung nur auf guten Böden stattfinden.
Wintergerste: In der Wintergerste erscheint das letzte Fahnenblatt (noch eingerollt BBCH 37). Mit dem Grannenspitzen (BBCH 49) bis Ende Ährenschieben (BBCH 59) steht die Abschlussbehandlung an. Der gegen Ramularia eingesetzte Wirkstoff Chlorthalonil hat keine Zulassungsverlängerung erhalten. Restmengen von Produkten wie Amistar Opti, Zakeo Opti u.a., welche diesen Wirkstoff enthalten, müssen bis zum 20.05.2020 aufgebraucht werden. Zur Bekämpfung von Ramularia empfiehlt die Heilbronner Pflanzenschützerin daher den Einsatz beispielsweise von Amistar Opti mit dem Zumischpartner Aviator Xpro oder Amistar Opti mit Elatus Era.
Sommergerste: In der Region vermutlich aufgrund der großen Trockenheit bisher noch kein großer Unkrautdruck. Mit einer Herbizidbehandlung kann also noch gewartet werden.
Zuckerrüben: Erdflohbefall mit charakteristischem Loch- oder Fensterfraß tritt nur stellenweise auf. Die Bekämpfungsschwelle liegt bei 20% zerstörter Blattfläche bis das 4 Blatt-Stadium der Zuckerrüben erreicht ist. Von der Durchführung vorsorglicher Behandlungen raten wir dringend ab! Falls eine Bekämpfung gegen den Erdfloh notwendig ist, sind die Pyrethroide wie z.B. Karate Zeon, Lambda WG oder Hunter die Mittel der Wahl.