Ackerbau – Güllesilvester?
Wichtige Informationen aus dem Rhein-Neckar-Kreis vom 31.10.2024
Das Pflanzenschutzberatungstandem G. Münkel und H. Gawron vom Amt Sinsheim hat heute wichtige, strategische Empfehlungen für Winterweizen und Wintergerste und nimmt in Ergänzung auch die „DÜV“ ins Visier.
Wintergerste und früh gesäter Winterweizen (Saat bis zum 06.10.2024) - Wurde noch keine Herbizidmaßnahme durchgeführt, befindet sich der Ackerfuchsschwanz bereits in einem Stadium, bei dem er mit reinen Bodenwirkstoffen nicht mehr bekämpft werden kann.
Praxistipps: In diesen Fällen muss zum Bodenpartner wie z.B. Herold SC in der Wintergerste das blattaktive Mittel Axial mit 0,9 Liter/ha dazu gemischt werden. In Winterweizen bietet sich 1,2 Liter/ha Traxos als blattaktiver Mischpartner an. Für eine gute Benetzung sollte eine feintropfigere Düse gewählt werden, da der Ackerfuchschwanz noch sehr fein im Blatt und die Blattstellung überwiegend senkrecht ist.
Tierische Schädlinge - Stellenweise ist der Bekämpfungsrichtwert bei den Blattläusen von 20% Befall überschritten. Zur Kontrolle sollten an 5 Stellen im Feld 10 Pflanzen kontrolliert werden. Bei Bedarf kann ein zugelassenes Insektizid zugemischt werden (Siehe Seite 44 im Pflanzenproduktionsheft 2024). Denke Sie bitte an die Dokumentation und die Spritzfenster in den Schutzgebieten.
Wintergerste und Winterweizen nach der Regenphase gesät - Uns erreichen viele Anfragen, wie bei der aktuellen Trockenheit an der Bodenoberfläche und den ausbleibenden Niederschlägen der Herbizideinsatz sinnvoll vorgenommen werden soll. Grundsätzlich ist eine Herbst Herbizidmaßnahme in Getreide immer zu bevorzugen!
Auf Problemstandorten mit Gräsern muss im Herbst eine Herbizidmaßnahme mit den bekannten Produkten durchgeführt werden. Wir empfehlen die Behandlung in den Auflauf der Gräser (lieber etwas zu früh, als zu spät).
Je später gesät wurde, desto feinkrümeliger wurde das Saatbeet. Hier kann auch noch die Restfeuchte direkt nach der Saat genutzt und im reinen Vorauflauf die Behandlung durchgeführt werden.
Wir sehen lediglich eine Ausnahme: Auf sehr tonigen Böden z.B. in der Rheinebene, bei denen keine gute Saatgutbedeckung möglich war und die zugleich kaum ein Gräserdruck haben, kann die Herbizidmaßnahme auf das Frühjahr verschoben werden. Für Einzelfallprobleme rufen Sie uns gerne an. Wir finden eine Lösung!
Achten Sie nach wie vor auf Schneckenbefall in den Herbstsaaten!
DÜV - Heute ist Güllesilvester auf Grünland!