Pilzliche Schaderreger

Zur Absicherung eines guten Feldaufganges, einer schnellen Bestandesetablierung und um einem stärkeren Krankheitsbefall vorzubeugen, sollte grundsätzlich nur zertifiziertes und möglichst auch gebeiztes Saatgut (entsprechend der Zulassung) zum Einsatz kommen. Verschiedene pilzliche Auflauferkrankungen und tierische Schaderreger können die Jugendentwicklung der Kulturen stark beeinflussen.

In Sonnenblumen und Lein ist eine Beizung gegen Auflauferkrankungen mit TMTD 98 % Satec (Wirkstoff Thiram) sinnvoll. In Lein ist nur noch der Einsatz der TMTD 98 % Satec-Beize möglich, deren Zulassung im März 2010 ausgelaufen ist (Aufbrauchfrist). Die wieder zugelassene TMTD 98 % Satec-Beize (Zulassung Januar 2010 bis Dezember 2020) ist nur noch in Sonnenblumen möglich.

Gegen Erdflöhe (Halticinae) kann in Lein Chinook (Wirkstoffe beta-Cyfluthrin + Imidacloprid) eingesetzt werden.

Quelle: (Stand Februar 2011) Broschüre "Hinweise zum sachkundigen Einsatz von PSM im Ackerbau und Grünland" Pflanzenschutzdienste der Länder Brandenburg, Sachsen, Thüringen

• in manchen Jahren kann  der Befall durch Alternaria linicola insbesondere in Vermehrungspartien bedeutsam sein

Schadbild

• Keimpflanzen mit braunfleckigen Keimblättern fallen mit brauner Naßfäule um

• an älteren Pflanzen, die geschwächt sind (Schwächeparasit), treten braune Blattflecke auf, meist rechteckig, oft symmetrisch zur Mittelrippe des Blattes angeordnet, oder Flecken an der Blattspitze oder Blattbasis

• die Flecken an der Blattbasis dehnen sich meistens auf den Stängel aus.

• ein Befall der Kapseln ist auch möglich
• die befallenen Pflanzen sterben vorzeitig ab

• es können Fehlstellen im Bestand entstehen
• bei starkem Befall  treten erhebliche Ertragsausfälle ein
• feuchtwarme Witterung begünstigt den Befall

Schadbild:

• graubraune  Verfärbungen und mitunter völliges Absterben auflaufender  Pflanzen, bei Überleben der Pflanzen ist  Kümmerwuchs die Folge
• Befallsstellen der Pflanze (Blätter, Triebe, Kapseln) sind überzogen von grauem, graubraunem bis olivbraunem stark stäubendem Myzel

• bisher vorwiegend Fusarium oxysporium (Flachswelke)
• der Erreger dringt durch die Wurzelhaare oder durch feine Verletzungen oberirdischer Teile in die Pflanze ein
• es erfolgt eine Zerstörung der Leitungsbahnen, wie auch das Ausscheiden von Welketoxinen, dadurch wird die Welkekrankheit hervorgerufen

Schadbild:

• die Bestände laufen mangelhaft oder unregelmäßig auf, die keimenden Samen verbräunen im Boden und der Keimling stirbt schon vor erreichen der Bodenoberfläche ab
• die Erkrankung zeigt sich bei Keimpflanzen in Form von einer Fußkrankheit, es  erfolgt eine Bräunung bis Schwärzung des Wurzelhalses
• umgefallene Keimpflanzen gehen mit auffälligen Einschnürungen des verbräunten Wurzelhalses  bzw. der hypokotylen Stängelteile ein und vertrocknen
• bereits heranwachsende Pflanzen zeigen eine Gelbverfärbung der Blätter, der meist sehr schnell eine Welke der ganzen Pflanze folgt
• oft ist die Welke herdweise im Bestand zu finden
• ebenfalls typisch für Fusariumbefall  ist  zu einem späteren Zeitpunkt  die    Bräunung der Gefäße am Stängel, die bei Quer- und  Längsschnitten gut zu erkennen ist, sowie das weiße watteähnliche Myzel des Pilzes
• der Pilz hat sehr hohe Temperaturanforderungen, dadurch tritt die Welke nur in sehr warmen Anbaujahren in stärkerem Maße schädlich auf