Anbautelegramm "Öllein"
Boden- und Standortansprüche | allgemein gering; ausreichende Wasserversorgung erforderlich; Anbau auf fast allen Böden möglich; Ausnahme staunässe-, verschlämmungsgfährdete oder anmoorige Böden und Standorte mit hohem N-Nachlieferungsvermögen, da Öllein dann ungünstig mit Lager und Reifeverzögerung reagiert |
Fruchtfolge | Lein besitzt keine Selbstverträglichkeit; 6-7 Jahre Anbaupause; günstig nach Hackfrüchten und Getreide; nicht nach Körner- und Futterleguminosen wegen der hohen N-Nachlieferung; ungünstig nach Raps und Sonnenblume wegen z.T. gleicher pilzlicher Schaderreger |
pH-Wert | standortoptimal, im neutralen Bereich 6,0-7,0; auf Sandstandorten 5,5 |
Nährstoffbedarf | berechnet für einen Kornertrag von 20 dt/ha bei mittlerer Versorgungsstufe des Bodens; keine organische Düngung; hoher Schwefelbedarf |
N | 90 kg/ha N-Sollwert gesamt; frühe Gabe, um Standfestigkeit und gleichmäßige Abreife zu sichern |
P | 15 kg/ha |
K | 50 kg/ha |
Bodenbearbeitung | bodenfeuchteschonende Bearbeitung; feinkrümeliges Saatbett (ähnlich dem Raps); keine Bodenverdichtungen; Lein reagiert empfindlich auf Verschlämmungen |
Saatzeit | Mitte März bis Mitte April; Öllein ist frostverträglich bis –5°C |
Saatstärke | 400-600 keimfähige Samen/m2 |
Saattiefe | 2 cm |
Reihenabstand | Getreideabstand |
Sätechnik | konventionelle Drillmaschine; walzen nach der Saat bei trockenem Boden fördert den gleichmäßigen Auflauf |
Sorten | siehe Landessortenprüfungen; Lirina (am meisten verbreitete Sorte); Scorpion und Ingot sind geeignete Gelbleinsorten für den Vertragsanbau, die jedoch im Ertrag (10-15%) und Ölgehalt (ca. 1%) unter dem Sortimentsdurchschnitt liegen |
Ernte | Öllein wird Ende August bis Mitte September zur Voll- bzw. Totreife im Standdrusch geerntet; optimale Druschfeuchte 9‑11%; Stängel möglichst bis zur halben Wuchshöhe abgereift; Ablieferungsfeuchte 9%; bei ungleichmäßiger Reife, hohem Durchwuchs- oder Zwiewuchsanteil Reifebeschleunigung durchführen |