Sojabohnen

Im bundesweiten Leguminosenanbau spielten Sojabohnen bisher eine eher untergeordnete Rolle. Doch seit 3-4-5 Jahren erfreut sich der Anbau des Nischenproduktes Soja einer stetig wachsenden Beliebtheit. Nicht zuletzt, weil die Vermarktungspreise stimmen und weil der Bedarf an regional angebauten, einheimischen Sojabohnen steigt boomt der Anbau von Sojabohnen. Vor einigen Jahren lag die bundesdeutsche Sojaanbaufläche noch unter 1000 ha. Zwischenzeitlich hat sich die Fläche mehr als versechsfacht. 2013 wurden ca. 6500 ha angebaut. Der Anbau funktioniert gut und im vergangenen Jahr waren auch die Sojaerträge in der Regel zufriedenstellend, so dass Fachleute für 2014 einen weiteren Anstieg der Anbaufläche prognostizieren. Um nicht Schiffbruch zu erleiden muss von der Standortwahl bis hin zur Ernte aber einiges beachtet werden.

Beiliegende Anbauanleitung enthält wichtige Tipps und soll den Ratsuchenden wie den künftigen Anbauer dabei unterstützen grundlegende Entscheidungen treffen zu können. Die Karte zeigt die Flächenverteilung in Baden-Württemberg. Die Versuchsergebnisse der Landesversuchsserie Baden-Württemberg sowie die Fachinformationen für die Sojaproduktion liefern die Beweise dafür, welches Potential hinter dieser Kultur steckt. Die Kurzinformationen enthalten wichtige Kennzahlen auch für den Öko-Anbau von Sojabohnen.

Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg 

Im „Gesetz über das Verbot des Verfütterns, des innergemeinschaftlichen Verbringen und der Ausfuhr bestimmter Futtermittel" vom 1. Dezember 2000 wird das Verfüttern von Tiermehl und Tierfett an Tiere, die zur Lebensmittelgewinnung bestimmt sind, verboten. Aufgrund dieser Tatsache werden heute vermehrt pflanzliche Proteinträger nachgefragt und angebaut.
In diesem Zusammenhang werden im Folgenden die beiden Soja-Proteinträger kurz beschrieben. Der Leser sollte dabei v.a. auf die Höchstmengen und die Besonderheiten achten.

Sojabohnen: Eiweiß- und energiereiche Hülsenfrucht. Ziel des Einsatzes im Milchviehbereich ist die Verbesserung der Energie- und Proteinversorgung und des Fettsäuremusters der Milch (Streichfähigkeit der Butter). Ausreichende Rohfaserversorgung ist wichtig. Besser ist es hitzebehandelte Sojabohnen einzusetzen (Trypsininhibitoren). Besonderheiten: Trypsininhibitoren (siehe Sojaextraktionsschrot)

Sojaextraktionsschrot: Hochverdaulich, schmackhaftes und eiweißreiches Nebenerzeugnis, das bei der Ölgewinnung durch Extraktion aus Sojabohnen anfällt. Besteht aus geschälter (HP) und ungeschälter Saat, der Schalenanteil ist dabei unterschiedlich hoch. HP-Sojaschrot ist ein sog. Hoch-Protein-Soja bei dem die Schalen abgetrennt wurden. Nach der Extraktion wird der Schrot dampferhitzt (getoastet). Durch das Toasten werden Trypsininhibitoren und andere wachstumshemmende Faktoren wie Hämagglutinine zerstört. Geschütztes Eiweiß im Sojaschrot durch z.B. Formaldehyd/Lignosulfonat-Behandlung, UDP wird von 35 auf 65 % erhöht.
Besonderheiten: Trypsininhibitoren (wirken hemmend auf proteinabbauendes Enzym).