placement: main, viewTypeName: full-details, cm-grid--corporate-detailpage
Feststellung des Unkraut- und Ungrasbesatzes:
Schwer bekämpfbare Problemunkräuter in Kartoffeln - hier: Ackergänsedistel
Im intensiven Kartoffelanbau entwickelt sich der Schwarze Nachtschatten zum
Leitunkraut.Foto: LWK Niedersachsen
Breite Mischverunkrautung
- Bei frühen Vorauflaufbehandlungen bestimmen die erfahrungsgemäß zu erwartenden Unkräuter und Ungräser (Ackerschlagkartei!) die Herbizidauswahl.
- Auszählung der vorhandenen Unkräuter und Ungräser mit Hilfe eines Zählrahmens (zuständige Außenstelle des Pflanzenschutzdienstes befragen).
- Artendifferenzierung evtl. mit Hilfe vorhandener Abbildungen oder mittels Unkrautfibeln vornehmen.
Schadensschwelle:
- Schwellenwerte ähnlich wie im Getreide oder im Winterraps wurden in Kartoffeln bisher nicht erarbeitet und sind auch in naher Zukunft nicht zu erwarten.
Maßnahmen zur Schadensminderung:
- Standortwahl: Flächen mit nicht oder schwer bekämpfbaren Unkräutern (Ackerschlagkartei!) nach Möglichkeit meiden.
- Bestandesführung: Gezielte acker- und pflanzenbauliche Maßnahmen (u.a. ausgewogene Düngung, Verwendung von qualitativ hochwertigem Pflanzgut, geeignete Pflanztermine) zur Erstellung von konkurrenzstarken Beständen.
- Bestandespflege: Pflegemaßnahmen (Striegeln, Häufeln) unter günstigen Standort- und Witterungsbedingungen durchführen.
Basisempfehlung zur Bekämpfung:
- Aufgrund der Konkurrenzschwäche der Kartoffeln während ihrer Jugendentwicklung gegen standortangepasste Unkräuter und Ungräser gilt deren Bekämpfung heute allgemein als selbstverständlich und wirtschaftlich.
- Zahlreiche Versuchsergebnisse zeigen, dass schon ein geringer Unkrautbesatz zu Mindererträgen führen kann, die die Bekämpfungskosten übersteigen. Außerdem können bestimmte Unkrautarten schon bei relativ geringen Besatzdichten zu nicht unerheblichen Erschwernissen bei den Erntearbeiten führen.
- Nach langjähriger Anwendung von metribuzinhaltigen Herbiziden kommt es vor allem in engen Kartoffel-Mais-Fruchtfolgen in zunehmendem Maße zu Minderwirkungen bei Chenopodium-Arten. Triazinresistenz ist eine mögliche Ursache. Empfehlung: Wirkstoffwechsel.
- Für die Wirkung von Bodenherbiziden ist die Beurteilung des Standortes wichtig (Humusgehalt, Austrocknungsgefahr).