Bei frühen Saatterminen in Verbindung mit günstiger Herbstwitterung und hohem Stickstoffangebot besteht die Gefahr dass Bestände Überwachsen. Letzte Möglichkeit für eine wirksame Einkürzung ist im 6-7 Blattstadium. Spätestens Anfang Oktober sollte über eine Behandlung entschieden werden.
Vor allem nach frühen Saatterminen im August besteht die Gefahr dass dichte, optimal aufgelaufene Bestände Überwachsen. Es sind Schläge gefährdet die zur Monatswende September / Oktober bereits zu mehr 80 % geschlossen sind und die Rapspflanzen zumindest das 6 Blattstadium erreicht haben. In solchen Beständen wird durch Konkurrenz der Pflanzen untereinander ein verstärktes Längenwachstum ausgelöst. Dies trifft vor allem für Raps auf gut mit Stickstoff versorgten Böden zu, wenn bereits im Herbst mehr als 80-90 kg N/ha aufgenommen werden. Steht den Pflanzen genügend Standraum (lückig bzw. 10-15 Pfl/m²) zur Verfügung, Überwachsen die Bestände auch bei hohem Stickstoffangebot kaum. Vielfach sind schwache, lückige Bestände zu finden. Septembersaaten oder schwächer entwickelter Raps der Anfang Oktober gerade mal das 4-Blattstadium erreicht hat muss nicht gebremst werden.
Sind Behandlungen notwendig kommen z.B. 0,5-0,6 l/ha Carax (stärkste Einkürzung, schwache Phomawirkung), 1,2 l/ha Orius, 1 l/ha Folicur, 0,6-0,7 l/ha Efilor, 0,35-0,4 l/ha Toprex oder auch 1,0-1,2 l/ha Tilmor in Frage. Soll Phoma mit erfasst werden sind Tilmor 1,2 l/ha oder Toprex 0,4 l/ha, oder 0,7 l/ha Eflilor zu bevorzugen.
Im Raps muss bereits im Herbst auf eine ausreichende Borversorgung geachtet werden. Herbst-
gaben von 200-300 g Bor/ha (Jahresbedarf 500-1000 g/ha) können i.d.R. gemeinsam den oben genannten Fungiziden / mit PS- Mittel ausgebracht werden (Herstellerangaben sind zu beachten!).