Cercospora in Zuckerrüben
Feldkontrollen vom 15.07. ergaben nur eine geringe Zunahme der Befallshäufigkeit (BH = % kranke Blätter) gegenüber der letzten Bonitur vor 2 Wochen. Die Trockenheit und geringe Luftfeuchte der 1. Julidekade haben die Krankheit gebremst. Nach den Niederschlägen vom Wochenende ist allerdings von Neuinfektionen auszugehen. Kam es mit den Niederschlägen zu Neuinfektionen sind Krankheits -ausbrüche nach Ablauf der Inkubationszeit bereits Ende der Woche sichtbar. Da das Überschreiten der Bekämpfungsschwelle von 5 % unmittelbar bevorsteht, werden umgehend eigene Bestandskontrollen empfohlen. In der Nordpfalz ist bei 3 von 8 Kontrollschlägen die BKS bei Cercospora erreicht bzw. knapp erreicht.
(Münchweiler: Sorte Daphna = 3 % BH, Alsenborn: Sorte Annarosa = 4 % BH, Marnheim: Sorte Lisanna = 5 % BH, Lautersheim: Sorte BTS 8750 = 2 % BH, Kerzenheim: Sorte Annarosa = 2 % BH, Elbisheimer Hof: Sorte Annarosa 1 % BH, Albisheim: Sorte Annarosa 4 % BH, Morschheim Sorte Annarosa = 2 % BH).
Die Bonituren können nur die Befallssituation regional beurteilen, jedoch nicht Kontrollen auf dem Einzelschlag ersetzen. Bis zum 31 Juli gilt eine BKS von 5 % befallener Blätter. Werden in der Summe aus Cercospora, Mehltau, Rost und Ramularia 5 % befallene Blätter gefunden, sollte unbedingt eine Fungizidbehandlung erfolgen. Charakteristisch für Cercospra sind 3-5 mm große Flecken mit rotbraunem Rand und einem hellen Innenhof in dem mit der Lupe (10-fach) kleine schwarzbraune Punkte (Konidienträger) zu erkennen sind.
Bei der anstehenden Spritzung wird die Zumischung des Kontaktfungizides Tridex DG mit 2,0 kg/ha zu einem Azol (bevorzugt 1,0 l/ha Rubric bzw. 0,6 l/ha Duet Ultra) empfohlen. Eine Notfallzulassung für Funguran Progress besteht in diesem Jahr nicht. Bei Temperaturen von mehr als 20-25 °C und niedriger Luftfeuchte empfiehlt sich Behandlungen in den frühen Morgenstunden bzw. späten Abendstunden mit ausreichend Wassermenge von 300 l/ha durchzuführen.