Reifeentwicklung Silomais- Teil 3
Die zurückliegende Woche mit vielen Sonnenstunden und Tagestemperaturen deutlich über 20 °C hat nicht an allen Standorten in gleichem Maße zur Abreife des Maises beigetragen. Während ein Großteil der früheren Saattermine in den früheren Lagen bereits einsiliert wurde, rücken nun die Bestände, die Ende Mai in den Boden kamen, in den Fokus. Allerdings wird sich die weitere Abreife aller Voraussicht nach in den nächsten Tagen und Wochen deutlich verlangsamen. Schon jetzt ist ersichtlich, dass der Reifefortschritt nicht überall in notwendigen Maße erfolgt. Laut Wetterprognosen sollen die Temperaturen sinken und teils ergiebige Niederschläge fallen. Darüber hinaus sinkt die Tageslänge. Alles in allem lässt sich Stand heute sagen, dass vor allem die späteren Saattermine noch einen weiten Weg vor sich haben. Dies gilt sowohl für die Gunst-, als auch die Höhen lagen des Landes. Man kann nur hoffen, dass uns ein früher Kälteeinbruch mit Bodenfrost erspart bleibt. Zwar kam es mancherorts bereits in der Nacht vom 14. auf den 15.09. zu leichten Frösten, jedoch sind die Schäden bisher eher lokal und noch nicht tief in die Bestände eingedrungen.
Das Wärmesummenmodell des Deutschen Wetterdienstes (Quelle: Agrarmetereologie RLP) weißt für die Wetterstation Wittlich (Stand 23.09.24) für Saattermine ab dem 28.05. eine Wärmesumme knapp 1440 °C aus. Die für das mittelfrühe Sortiment Silomais erforderliche Wärmesumme von ca. 1500°C ist hier zumindest in Sichtweite, was sich an den gemessenen TS- Gehalten der Standorte Salmtal und Bergweiler ableiten lässt. Allerdings zeigt sich auch hier, dass eine späte Sorte wie SY Glorius in Verbindung mit einem sehr späten Saattermin in Bezug auf Abreife sehr problematisch ist. Die in der Westeifel gelegene Station Strickscheid weißt bei gleichem Saattermin aktuell eine Wärmesumme von lediglich 1220 °C auf, folglich stellt sich hier zunehmend die Frage, ob es bei späterer Aussaat überhaupt noch gelingt, die erforderlichen TS- Gehalte zu erreichen. An den Standorten Manderscheid und Gillenfeld zeigt sich ein sehr langsamer Reifefortschritt. Vor allem bei später Aussaat. Ein ähnliches Bild ergibt sich an den beiden Standorten Oos und Büdesheim, wobei sich zumindest Oos allmählich der 30 Prozent Marke nähert. Neu hinzu gekommen ist in dieser Woche Badem (Eifelkreis Bitburg-Prüm). Trotz Aussaat am 06.06.24 sind hier immerhin schon fast 28 Prozent Gesamt- TS erreicht.
Tabelle 1: Gemessene TS Gehalte repräsentativer Standorte aus dem Dienstbezirk des DLR Eifel | ||||||||||
Standort | Höhenlage | Saattermin | Sorte | Siloreifezahl | TS-Gehalt Vorwoche 16.09.2024 | TS-Gehalte 23.09.2024 | Anstieg Gesamt TS-Gehalt in % | |||
Gesamt | Gesamt | Kolben | Restpflanze | Trockenkolbenanteil | ||||||
Bergweiler | 200 | 28.05.2024 | LG 32257 | 230 | 29,8 | 32,3 | 48 | 22 | 49 | 3 |
Bergweiler | 200 | 20.06.2024 | SY Glorius | 260 | 24,8 | 25,6 | 45 | 18 | 46 | 1 |
Salmtal | 190 | 28.05.2024 | DKC 3418 | 250 | 26,2 | 30,2 | 44 | 24 | 44 | 4 |
Gillenfeld | 340 | 16.06.2024 | Makayla | 190 | 23,5 | 25,2 | 30 | 23 | 30 | 2 |
Manderscheid | 410 | 14.05.2024 | Amavit | 210 | 30,0 | 30,3 | 41 | 20 | 41 | 0 |
Oos | 490 | 09.05.2024 | Purpose | 200 | 26,1 | 28,8 | 42 | 22 | 42 | 3 |
Büdesheim | 500 | 03.06.2024 | Purpose | 200 | 21,7 | 21,8 | 21 | 21 | 21 | 0 |
Badem (neu) | 380 | 06.06.2024 | Amavit | 210 | - | 27,9 | 37 | 22 | 37 | - |