Winterraps – Regionale Empfehlungen für den Rapsanbau
Wichtige Informationen aus dem Main-Tauber-Kreis vom 03.08.2018
H. Lindner - amtlicher Berater im Main-Tauber-Kreis - gibt heute praktische Tipps, die den Rapsanbau für die Praxis wieder lohnenswert machen sollen.
Hinweis zur Sortenwahl: So empfehlen sich die Sorten Attletick, Bender, Architect, Archipel und Puzzle für die diesjährige Aussaat ganz besonders.
Hinweise zu Beizmitteln: Im Einsatz von Zusatzbeizen sieht der Experte durchaus einen Sinn. So ist beispielsweise die Beizung des Saatgutes mit „DMM“ zur Absicherung gegen Falschen Mehltau und Förderung der Jugendentwicklung empfehlenswert. Die insektizide Beize Lumiposa 625 FS mit dem Wirkstoff Cyantraniliprole für die Saatgutbehandlung von Winterraps in Polen zugelassen. Entsprechend behandeltes Saatgut darf nach Deutschland importiert und hier ausgesät werden. Die Beize wirkt ausreichend gegen Befall der kleinen Kohlfliege. Da dieser Schädling bei uns aber nahezu keine Rolle spielt und die Wirkung auf Erdfloh relativ schwach ist, d.h. bei erstzunehmendem Befall in der Wirkung gar nicht ausreicht, bringt die entsprechende Saatgutausstattung keine Vorteile.
Hinweise zu Herbiziden: Bei den Herbiziden stehen momentan keine neuen Wirkstoffe zur Verfügung. Die mit umfangreichen Auflagen belegten Clomazone-haltigen Mittel sollten in der Region Main-Tauber ausschließlich bei erhöhtem Befallsrisiko mit Rauken angewendet werden.
Bei den metazachlorhaltigen Mitteln wie Butisan oder Fuego darf nicht mehr als 750 g Wirkstoff innerhalb von 3 Jahren zur Anwendung kommen. Der Fachmann rät dazu, sich von diesen Produkten keine „Vorräte“ anzulegen. Aus Sicht des Pflanzenschutzexperten ist der Wirkstoff von den zuständigen Zulassungsbehörden „angezählt“, so dass sich die rechtliche Situation in Bezug auf die Zulassung schnell ändern kann