Winterraps – Was steht an?
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 23.02.2021
Der Pflanzenschutzberater A. Lohrer vom Landwirtschaftsamt Tübingen berichtet, dass über das vergangene Wochenende fast an allen Gelbschalenstandorten die Rüssler zugeflogen sind und die Bekämpfungsrichtwerte (5 Große Rapsstängelrüssler, 15 gefleckte Kohltriebrüssler in 3 Tagen) dabei oft schon überschritten wurden.
Der aktuelle Rat des Experten: Prüfen ob aufgrund des Besatzes in den Gelbschalen am jeweiligen Standort eine Bekämpfung notwendig ist. Der Große Rapsstängelrüssler führt nur einen sehr kurzen Reifungsfraß von ca. 3 Tagen durch bevor er mit der Eiablage beginnt. Deshalb sollte gegen diesen Rüssler bis zur Wochenmitte behandelt werden. Wenn nur der Bekämpfungsrichtwert des Gefleckten Kohltriebrüsslers überschritten wurde kann der Hauptzuflug noch etwas abgewartet werden und die Bekämpfung am Wochenende erfolgen.
Tipp: Im Zuge der guten fachlichen Praxis insbesondere in den Schutzgebieten sämtliche Gelbschalenfänge dokumentieren und unbedingt ein unbehandeltes Spritzfenster in den Flächen anlegen. Das erleichtert die Kontrolle der Wirksamkeit ganz im Sinne des Integrierten Pflanzenschutzes.
Empfohlene Maßnahmen: Zur Bekämpfung können die bekannten Typ II-Pyrethroide (z.B. Karate Zeon, Bulldock, Decis forte, Hunter, etc.) eingesetzt werden.
Vor der Behandlung unbedingt prüfen, ob evtl. gegen Gräser nachbehandelt werden muss, die Wirkung von Propyzamid-haltigen Produkten (Kerb flo) wird allerdings erst in nächster Zeit sichtbar.
Auch die erste Düngergabe zu Raps sollte noch in dieser Woche bei Befahrbarkeit der Flächen erfolgen. Denken Sie an die vorher notwendige Düngebedarfsermittlung und die Dokumentation innerhalb von 2 Tagen.