Winterraps – Unkräuter bekämpfen?
Wichtige Informationen vom Regierungspräsidium Stuttgart vom 23.02.2021
Aus Sicht von Dr. F. Merz Pflanzenschutzexperte am Regierungspräsidium Stuttgart sollten abschließende Herbizidmaßnahmen in Winterraps einerseits erst dann durchgeführt werden, wenn keine Nachfröste mehr vorhergesagt sind, andererseits vor dem Schließen der Bestände tatsächlich auch abgeschlossen sein.
Wenn im Herbst auf Schlägen mit schlechtem Auflaufen der Rapspflanzen auf eine Unkrautbekämpfung verzichtet wurde, oder wenn die Wirkung der Maßnahme nicht ausreicht, könnten jetzt noch Behandlungen erforderlich werden. Die entsprechend wirksamen Gräsermittel sind im Merkblatt „Integrierter Pflanzenschutz 2021“ in Tabelle 42 auf Seite 84 zusammengestellt.
Gegen Problemunkräuter wie Kamille und Ackerkratzdistel kann beispielsweise Vivendi 100 (1,2 Liter/ha) zur Anwendung kommen. Wenn die Kamille das 4-Blattstadium noch nicht überschritten hat, kann die Aufwandmenge um 30% reduziert werden. Tritt zusätzlich Klettenlabkraut auf, ist Effigo (0,35 Liter/ha) oder Korvetto (1,0 Liter/ha) vorzuziehen. Korvetto enthält neben Clopyralid den Wirkstoff Arylex und erfasst auch Taubnessel und Storchschnabel. Die beste Wirkung wird bei wüchsigem Wetter erzielt.
Achtung: Wurde zuvor im Getreide ein Sulfonylharnstoff eingesetzt, muss, um Schäden zu vermeiden, die Spritze sorgfältig gereinigt werden. Zudem müssen die Behandlungen spätestens zur Knospenbildung abgeschlossen sein! Clopyralid-haltige Mittel, wie Effigo, Korvetto, Vivendi u.a. dürfen im Frühjahr nicht mehr eingesetzt werden, wenn im Herbst zuvor schon Runway zur Anwendung kam (NG350).