Winterraps – Regionalempfehlungen für die Aussaat
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 14.08.2019
H. Saddedine, amtliche Beraterin und vom LRA Schwarzwald-Baar-Kreis, empfiehlt dafür zu sorgen, dass der Raps für den gleichmäßigen Aufgang und eine gute Herbstentwicklung in einem feinkrümeligem und abgesetzten Saatbett abgelegt wird. Eine Rückverfestigung des Saatbettes durch das Walzen nach der Saat sorgt v.a. bei grober Oberfläche für einen besseren Anschluss an das Bodenwasser und hilft außerdem die Schneckenentwicklung zu kontrollieren.
Der optimale Saattermin auf der Baar liegt um den 20. August mit einer Saatstärke von 40 bis 45 Körner/m². Eine frühere Aussaat sollten unbedingt vermieden werden. Entsprechende Flächen werden von Schädlingen wie z.B. von der Kohlfliege stärker befallen als später gesäte Flächen. Bei ungünstigen Anbaubedingungen oder später Saat, sollte die Saatstärke auf 50 bis 55 Körner/m² erhöht werden.
Das Saatgut wird mit den fungiziden Beizen TMTD gegen Auflaufkrankheiten und DMM gegen falschen Mehltau angeboten. Dieses Jahr kann wieder in begrenztem Umfang auch wieder Saatgut mit zusätzlicher Lumiposa-Beizung gekauft werden. Diese insektizide Beize wirkt fraßmindernd auf die Larven der kleinen Kohlfliege.
Achtung: TMTD (Wirkstoff Thiram) hat die Zulassung verloren und muss ab dem 30.01.2020 entsorgt werden, d.h. TMTD gebeiztes Saatgut kann nur noch diesen Herbst ausgesät werden. Lumiposa (Wirkstoff Cyantraniliprole) ist bienengefährlich! Stehen Bienenstände im Umkreis von 60m um die Aussaatfläche, muss dem Imker die Aussaat 48 Stunden vorher mitgeteilt werden. Entsprechend zu beachtende Aussaatbedingungen: Aussaat nur mit einem abdriftmindernden Gerät (laut Liste JKI), kein Wind über 5m/s, Saatgut und Stäube in den Boden einbringen.
Tipp: Nach der Saat den Schneckenbefall mit Schneckenfolien, Brettern oder Jutesäcken feststellen. Die Schadensschwelle für eine Bekämpfung mit Schneckenkorn ist bei einer Schnecke pro Kontrollstelle erreicht.