Winterraps – Geeigneter Behandlungstermin am Wochenende!
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 22.03.2019
Wie jedes Jahr stellt das Landwirtschaftsamt Donaueschingen zur Schädlingskontrolle Gelbschalen auf und gibt jede Woche Empfehlungen zu notwendigen Maßnahmen. H. Saddedine, die amtliche Beraterin vom LRA Schwarzwald-Baar-Kreis weist heute darauf hin, dass die die Gelbschalen auf den eigenen Schlägen jetzt unbedingt aufgestellt sein sollten, um den Zuflug der Rüsselkäfer im Auge zu haben. In gleichem Atemzug legt die Pflanzenschutzexpertin darauf hin, dass die Gelbschalen mit einer Gitterabdeckung abgedeckt sein müssen um unnötige Beifänge (Bienen, Hummeln) zu verhindern.
An den warmen Tagen Ende Februar, wurden auf der Baar der gefleckte Kohltriebrüssler in größerer Zahl und der große Rapsstängelrüssler in kleinerer Zahl gefangen. Auf einzelnen Schlägen wurde bei beiden Rüssler die Schadensschwelle überschritten. Zum Wochenende werden die meisten Rüssler zugeflogen sein – ein optimaler Behandlungstermin also. Bei Überschreiten der Schadensschwelle bietet sich für die erste insektizide Maßnahme am Wochenende der Einsatz eines Pyrethroid der Klasse II an. Mittelbeisspiele dafür sind: Karate Zeon, Decis forte.
Schadensschwellen für eine Bekämpfung
Gefleckter Kohltriebrüssler: 30 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen. Sind hier die maximalen Tagestemperaturen unter 20ºC, zögert sich der Reifungsfraß hinaus, so dass eine insektizide Maßnahme innerhalb 2 bis 4 Wochen noch möglich ist.
Großer Rapsstängelrüssler: 10 Käfer/Gelbschale in 3 Tagen. Hier erfolgt die Eiablage nach nur kurzem Reifungsfraß, sodass eine insektizide Maßnahme umgehend erfolgen sollte.
Insektizide verlieren ihre Wirkung
Die Minderwirkungen bei bestimmten Insektiziden nehmen jedes Jahr zu. Dies betrifft vor allem die Wirkstoffklasse der Pyrethroide. Hier zeigt der Rapsglanzkäfer die stärksten Resistenzen, aber auch bei anderen Schädlingen breiten sich Minderwirkungen immer mehr aus. Die wichtigste Maßnahme gegen diese Resistenzerscheinungen ist keine zu frühe und daher unnötige Anwendung von Insektiziden!
Tipp: Die Kontrolle des Rapsglanzkäferbesatzes zwecks Bekämpfung ist erst ab Erscheinen der Knospen notwendig. Das spätere Auftreten des Rapsglanzkäfers muss jedoch bei der Mittelwahl berücksichtigt werden, da einige Insektizide nicht mehr oder nur noch schlecht gegen den Rapsglanzkäfer wirken.
Für alle Insektizide ist zu beachten:
- Bienenschutzauflagen, auch Änderungen bei Tankmischungen mit Azol-Fungiziden
- Insektizid-Mischungen gelten immer als bienengefährlich
- Zum Schutz aller Bestäuberinsekten: Insektizide in den Abendstunden nach dem Flug ausbringen!
- Abstandsauflagen zu Gewässer (z.B. Decis: 90% Düse - 15 m)
- Ausreichend hohe Wassermengen (mind. 300 Liter/ha)
- Für die Ausbringung Zeiten mit geringer Thermik wählen