Winterraps – Ab dem Wochenende besteht die Gefahr von Nachtfrösten!
Wichtige Informationen aus dem Landkreis Schwäbisch Hall vom 17.03.2020
Die Pflanzenschutzfachleute S. Hörner und S. Wolpert vom Amt in Ilshofen raten deshalb dazu den Zuflug der Rapsschädlinge jetzt im Auge zu behalten da die nächsten Tage weiterhin sonnig und warm bleiben sollen.
Ergänzend dazu beschreiben die Haller Experten, dass in den amtlichen Gelbschalen der Standorte Nesselbach, Rot am See und in Michelbach a.d. Lücke der Zuflug jetzt erst eingesetzt hat und in Nesselbach innerhalb von 8 Stunden schon 28 gefleckte Kohltriebrüssler gefangen wurden. Die genauen Fangzahlen und Standorte sind online unter ISIP abrufbar: https://isip.de/isip/servlet/isip-de/entscheidungshilfen/raps/rapsmonitoring
Die Berater verweisen ausdrücklich darauf, dass das vergangene Jahr deutlich gezeigt hat, wie wichtig die Behandlung gegen Rüssler ist und erklären ihre praktische Behandlungsstrategie und die entsprechende Auswahl geeigneter Mittel wie folgt:
- Wenn die Fangzahlen in den Gelbschalen die amtliche Schadensschwelle (10 Großer Rapsstängelrüssler oder 30 Gefleckte Kohltriebrüssler pro Gelbschale in drei Tagen) überschreiten empfehlen die Berater den Einsatz eines Pyrethroids Klasse II. Karate Zeon 75ml, Hunter 150ml, Nexide 80ml, Bulldock 300ml und weitere.
- Teilweise ist auch der Rapsglanzkäfer schon aktiv. Die Schadensschwelle dieses Schädlings kann durch Zählen oder abklopfen des Haupttriebes ermittelt werden. In einem schwachen Bestand liegt der Bekämpfungsrichtwert bei 4, in einem wüchsigen Bestand bei 8 Käfern pro Pflanze. Zu beachten dabei ist, dass der Rapsglanzkäfer den Bestand von außen befliegt. Deshalb wird die Schadenschwelle oft nur im Randbereich überschritten und deshalb genügt auch meist schon eine Randbehandlung z.B. eine doppelte Spritzbreite vom Rand her gesehen.
- Bei einem bekämpfungswürdigen Befall von Rüsslern und Rapsglanzkäfern empfehlen die Ilshofener Pflanzenschützer den Einsatz von Trebon 30EC.
- Der gefleckte Kohltriebrüssler macht nach dem Zuflug je nach Witterung einen Reifungsfraß von ca. 10 Tagen durch. Aufgrund der aktuellen Wettermeldung wäre aus Sicht von S. Wolpert und S. Hörner Ende der laufenden Woche ein guter Zeitpunkt für die Durchführung einer Behandlungsmaßnahme sofern eine der Schadensschwellen überschritten wird.
Hinweis zur Düngung: Der Borbedarf des Rapses liegt bei normalem pH-Wert bei 300-500 g/ha. Um diesen sicherzustellen wird die Zugabe der Hälfte des Bedarfs empfohlen 150-250g/ha.