Mais – Eschinger Expertin richtet den Blick auf die anstehende Unkrautbekämpfung
Wichtige Informationen aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis vom 06.05.2020
Die Maisaussaat auf der Baar begann aus Sicht der Beraterin H. Saddedine aus dem LRA Schwarzwald-Baar-Kreis früh und in warme, trockene Böden. Sobald nach den Niederschlägen und Nachtfrösten die Temperatur ansteigt, wird die Saat in der Region zügig aufgehen, ebenso natürlich auch das Unkraut. Mais hat eine langsame Jugendentwicklung, schließt deshalb spät die Reihen und verträgt in der Jugend vom 3 bis 8-Blattstadium keine starke Unkrautkonkurrenz. Deshalb zeigt die Eschinger Pflanzenschützerin, welche Möglichkeiten sie priorisiert um dem Mais eine gute Kulturentwicklung zu ermöglichen.
Mechanische Unkrautbekämpfung: Der Mais dankt flache Bodenbearbeitung oder Hackeinsätze mit Mehrerträgen. Der erste Einsatz sollte im 2- bis 4-Blattstadium der Maispflanze erfolgen, gefolgt von einem zweiten Einsatz im 6- bis 10-Blattstadium. Gleichzeitig kann eine Düngergabe eingearbeitet werden.
Chemische Unkrautbekämpfung
Unkrautbekämpfung im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf (BBCH 00 bis 13)
Bodenwirksame Herbizide werden im Vorauflauf oder frühen Nachauflauf eingesetzt und haben Vorteile in der Verträglichkeit. Für eine gute Wirkung brauchen sie feinkrümeligen Boden, wenig Pflanzenrückstände und Bodenfeuchte. Auf schweren oder humosen Böden sowie auf Gülleflächen sind Wirkungsminderungen möglich. Folgende Mittel werden empfohlen: Spectrum Aqua Pack (1,25 + 2,5 Liter/ha) oder Adengo (0,33 Liter/ha) gegen Unkräuter inkl. Knöterich, Storchschnabel und mit mittlerer Wirkung gegen Ackerfuchsschwanz.
Für die Unkrautbekämpfung im Nachauflauf liegt der optimale Termin im 2- bis 4-Blattstadium des Maises (BBCH 12-14). Ab dem 4-Blattstadium reagiert der Mais empfindlicher auf Herbizide, daher sollten spätestens im 6-Blattstadium die Behandlungen abgeschlossen sein.
Bei nachfolgenden Wirkstoffen sind Vorgaben zwingend zu beachten:
- Terbuthylazin, Mittel mit diesem Wirkstoff (z.B. Aspect, Calaris, Gardo Gold, Lido SC, Spectrum Gold, Successor T, Zeagran Ultimate und verschiedene Kombipackungen) sind in allen Wasserschutzgebieten verboten. Zudem werden die Mittel außerhalb von Wasserschutzgebieten auf durchlässigem Untergrund nicht empfohlen (Grundwasserschutz).
- Nicosulfuron, Mittel mit diesem Wirkstoff (Motivell, Samson, Arigo, Elumis u.a.) nur 1mal in 2 Jahren auf derselben Fläche (Mais auf Mais), dabei maximal 45 g/ha und Jahr.
- Pendimethalin, Mittel mit diesem Wirkstoff (Stomp Aqua, Activus u.a.) haben folgende Anwendungsbestimmungen: Düse mit 90% Abdriftminderung auf der ganzen Fläche, Fahrgeschwindigkeit max. 7,5 km/h, mindesten 300 Liter Wasser, Windgeschwindigkeit max. 3 m/s.
Hinweis für Flächen an Gewässern: Abstandsauflagen der Mittel beachten, bei Flächen mit Hangneigung >2% ist Mulchsaat oder die Anlage eines Randstreifens (5-20 m) erforderlich.