Wintergetreide – Trespenbekämpfung: Wohl dem der eine frühzeitige flache Stoppelbearbeitung durchgeführt hat
Wichtige Informationen des LTZ Augustenberg vom 23.10.2019
Landesweit war zu beobachten, dass die Anzahl der Getreideflächen zunimmt auf denen die beiden unterschiedlichen Trespenarten auftreten. So wie es momentan aussieht hat sich die Trespe wirklich ausgezeichnet an die Umweltgegebenheiten angepasst und von der Trockenheit offenbar vor allem in den dünnen Beständen profitiert. Das Samenpotential das sich im Verlauf der Vegetation mittlerweile in vielen Flächen aufgebaut hat sollte unbedingt reduziert werden.
Eine nachhaltige Bekämpfung von Trespen setzt sich aus vielen einzelnen Bausteinen zusammen. Besonders wichtig ist dabei die Maßnahme ihr Aussamen am Feldrand zu verhindern. Ganz oben bei den Maßnahmen steht dann die flache (2 bis 3 cm) und frühzeitige Stoppelbearbeitung. Damit widerum in Verbindung steht eine mehrmalige Bodenbearbeitung von entsprechend besetzten Flächen. Hierbei gilt der Grundsatz mit jeder Bearbeitungsstufe etwas tiefer in den Boden zu gehen. Elementar ist auch das Wissen, dass Trespen besonders unter warmen Bodenbedingungen gut auflaufen und dass, bei späten Aussaatterminen weniger Trespensamen in Keimstimmung kommen. Nach wie vor gilt in der Praxis aber der Pflug als die nachhaltigste Maßnahme Trespen zu bekämpfen. Samen der Trespen können nämlich nur aus sehr flachen Bodenschichten bis ca. 3 cm auflaufen. Aber Achtung: Tieferliegende Samen verbleiben je nach Trespenart über mehrere Jahr im Boden. Beim Pflügen sollte also unbedingt darauf geachtet werden, keine keimfähigen Samen wieder an die Bodenoberfläche zu holen.
Sollte diese Bausteine in Winterweizen, Roggen und Triticale nicht ausreichend genug einschlagen, stehen für die Nachlage im Frühjahr geeignete und nachhaltig wirkende Herbizide wie beispielsweise Atlantis flex oder auch Attribut und Broadway zur Verfügung.
Achtung: In Wintergerste ist eine chemische Bekämpfung derzeit nicht möglich.