Wintergetreide – Nachbehandlung notwendig?
Wichtige Informationen des LRA Tübingen vom 23.02.2021
Für den Tübinger Pflanzenschutzberater A. Lohrer vom Landwirtschaftsamt Tübingen ist klar, dass
besonders Flächen, die im Herbst nicht behandelt wurden - oder auf denen keine ausreichende Wirkung erzielt wurde - bei starkem Besatz gegen Ackerfuchsschwanz vor einer (organischen) Düngergabe unbedingt behandelt werden sollten.
Für die Ausführung dieser Maßnahme stehen u.a. Herbizide wie Atlantis flex (auf drainierten Flächen nicht vor 15.03.), Avoxa, Axial 50, Broadway oder Niantic zur Verfügung. Die Mittelwahl orientiert sich in erster Linie an der Kultur und am Ungras- (bzw. am Unkraut-)vorkommen im jeweiligen Schlag.
Die kulturspezifischen Empfehlungen des Tübinger Experten lauten:
- In Wintergerste steht nur Axial 50 zur Verfügung, allerdings ist bei stark bestocktem Ackerfuchsschwanz keine vollständige Wirkung zu erwarten.
- In Winterweizen kann bei starkem Besatz und weit entwickeltem Fuchsschwanz Atlantis flex mit 330 g/ha + Biopower als stärkstes Mittel eingesetzt werden. Eine Zugabe von 30 Liter/ha AHL oder 10 kg/ha SSA ist möglich und verbessert die Wirkung, allerdings kann die Kulturverträglichkeit bei suboptimalen Bedingungen leiden.
- In Dinkel können nur Atlantis flex (bis 200 g/ha), Axial 50 oder Broadway eingesetzt werden. Achten Sie hier auch auf die Sortenverträglichkeit.